Pflanzenschutzmittelrückstände in Äpfeln?
2019 wurden insgesamt 89 Proben Äpfel aus sechs Herkunftsländern auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. Sechs deutsche Proben waren rückstandsfrei, davon drei aus ökologischem Anbau. Höchstgehaltsüberschreitungen wurden keine festgestellt. Von den Äpfeln stammten 39 aus niedersächsischer Erzeugung, wobei eine Probe eine unzulässige Anwendung aufwies.
Insgesamt wurden 89 Proben Äpfel auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. Sie stammten überwiegend aus Deutschland mit 70 Proben, da ein Untersuchungsschwerpunkt im Herbst auf den deutschen Erzeugnissen lag, sowie elf Proben aus Italien, vier aus Neuseeland , zwei aus Polen und je eine aus Frankreich und Südafrika. Drei deutsche Proben waren aus ökologischem Anbau. Nach den vorliegenden Informationen stammten 39 Proben Äpfel aus niedersächsischer Erzeugung. Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen aller Proben sind in Abbildung 1 zusammengefasst.
In Abbildung 2 ist die Anzahl der Rückstände in den Apfelproben je Herkunftsland dargestellt.
In den Äpfeln wurden zwischen einem und acht Wirkstoffe nachgewiesen. Hauptsächlich wurden zwischen zwei und fünf Wirkstoffe bestimmt. 84 Prozent der Äpfel (75 Proben) enthielten Mehrfachrückstände, das heißt es waren zwei oder mehr Wirkstoffe nachweisbar. Sieben beziehungsweise acht verschiedene Pflanzenschutzmittel konnten in je einer Probe aus Polen beziehungsweise Italien detektiert werden. Insgesamt waren sechs deutsche Proben rückstandsfrei, davon drei aus ökologischem Anbau.
Abbildung 3 zeigt das Wirkstoffspektrum der in den Proben nachgewiesenen Pflanzenschutzmittel.
Die untersuchten Proben enthielten insgesamt 31 verschiedene Wirkstoffe. Am häufigsten detektierbar waren die Fungizide Captan (79), Trifloxystrobin (38) und Fludioxonil (28). Sie werden bei Kernobst unter anderem gegen Mehltau, Schorfbildung und Lagerfäulen eingesetzt.
Proben aus niedersächsischer Erzeugung
Abbildung 4 (siehe unten) zeigt eine Übersicht über die in den Proben aus niedersächsischer Erzeugung nachgewiesenen Wirkstoffe. Insgesamt wurden 39 Apfelproben aus niedersächsischer Erzeugung untersucht. Sechs Proben waren rückstandsfrei, davon drei aus ökologischem Anbau. Auch hier waren die Fungizide Captan (33) und Trifloxystrobin (21) am häufigsten nachweisbar. Höchstgehaltüberschreitungen wurden nicht festgestellt. In einer Probe wurde der Wirkstoff Fenoxycarb nachgewiesen, welcher in Deutschland für die Anwendung bei Äpfeln keine Zulassung hat. Das zuständige Pflanzenschutzamt prüft, ob es sich hier um eine unzulässige Anwendung handelt oder ob mögliche andere Ursachen für diesen Nachweis in Betracht kommen.
Abbildung 5 zeigt die Anzahl der Mehrfachrückstände in den niedersächsischen Proben. 74 Prozent der Äpfel enthielten Mehrfachrückstände, das heißt es waren zwei oder mehr Wirkstoffe nachweisbar. Es wurden zwischen zwei und sechs Wirkstoffe in den Äpfeln detektiert.
Fazit:
Bei der Untersuchung von 89 Proben Äpfeln wurde erfreulicherweise keine Höchstgehaltsüberschreitung festgestellt. Es hat sich das Ergebnis aus den Vorjahren bestätigt, wonach konventionell erzeugte Äpfel häufig Rückstände von Pflanzenschutzmitteln aufweisen.
Weitere Untersuchungsergebnisse und Informationen zu Pflanzenschutzmitteln finden Sie in folgendem Artikel: