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Tolle Knolle mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten

Regelmäßige Untersuchungen auf Pflanzenschutzmittelrückstände im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg


Kartoffeln Bildrechte: © mbongo - Fotolia.com
Kartoffeln sind lecker, vielseitig einsetzbar, bei richtiger Lagerung lange haltbar und deshalb als Beilage oder Hauptgericht sehr beliebt. Etwa die Hälfte der deutschen Kartoffelernte stammt aus Niedersachsen. Um sich einen Überblick über die Belastungssituation der Kartoffeln mit Pflanzenschutzmitteln zu verschaffen untersucht das Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES jährlich Kartoffelproben.


Die vielseitige Knolle

Untersuchung des LAVES 

Fazit

Tipps zur Lagerung

zubereitete Kartoffeln Bildrechte: © photocrew - Fotolia.com

Die vielseitige Knolle


Die Kartoffel, in Teilen Deutschlands auch als Erdapfel bezeichnet, gehört zur Familie der Nachtschattengewächse. Die Samen der Kartoffelpflanze und die Keime an der Knolle sind für den Menschen leicht giftig, weshalb nur die Knolle selbst für die Weiterverarbeitung geeignet ist.


Weltweit gibt es etwa 5.000 verschiedene Kartoffelsorten. Die unterschiedlichen Sorten werden unter anderem nach ihrem Verwendungszweck unterschieden und deshalb mit Aufschriften wie „festkochende Speisekartoffeln“ oder „mehlig kochende Speisekartoffeln“ gekennzeichnet. Die Kartoffel findet aber nicht nur in der Küche Verwendung, sondern auch als Futtermittel in der Tierzucht oder als Pflanzgut für die Entstehung neuer Kartoffeln.


Jährlich werden weltweit über 370 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet. Der Pro-Kopf-Verbrauch in deutschen Haushalten liegt bei circa 60 Kilogramm pro Jahr. Gerichte wie Pommes Frites, Kartoffelpuffer, Kartoffelpüree, Bratkartoffeln und Bauernfrühstück sind nur einige Beispiele, warum die Knolle für viele unentbehrlich ist. Geschätzt wird die Kartoffel aber auch wegen Ihrer gesunden Eigenschaften. Sie hat einen vergleichsweise hohen Gehalt an Kohlenhydraten und macht deshalb lange satt. Außerdem liefert die Kartoffel wichtige Vitamine sowie Mineralstoffe und enthält kaum Fett.

Untersuchung des LAVES


Um sich einen Überblick über die Belastungssituation der Kartoffeln mit Pflanzenschutzmitteln (PSM) zu verschaffen, hat das Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg im Jahr 2024 insgesamt 62 Kartoffelproben untersucht, darunter zehn Proben aus biologischem Landbau.

33 Kartoffelproben (= 53 Prozent), darunter neun Proben aus ökologischem Anbau, waren rückstandsfrei.

In insgesamt 29 Proben (= 47 Prozent), davon 19 Proben aus Deutschland, vier Proben aus Ägypten, drei Proben aus Israel, zwei Proben aus Frankreich und einer Probe aus Zypern wurden Pflanzenschutzmittelrückstände nachgewiesen.

In einer Bioprobe aus Deutschland wurde das Fungizid Imazalil über dem zulässigen Höchstgehalt von 0,01 mg/kg nachgewiesen. Der ermittelte Rückstandsgehalt von 0,011 mg/kg lag jedoch noch innerhalb der analytischen Messunsicherheit, sodass der Höchstgehalt von 0,01 mg/kg nicht gesichert überschritten wurde und die Kartoffeln als verkehrsfähig beurteilt wurden.

Das Fungizid Propamocarb und das zur Keimhemmung eingesetzte Chlorpropham wurden am häufigsten nachgewiesen.


Fazit

Die Ergebnisse aus dem Jahr 2024 bestätigen die Untersuchungen aus vorangegangenen Jahren, wonach es sich bei Kartoffeln um ein Erzeugnis handelt, das vor allem Rückstände von Keimhemmungsmitteln und Fungiziden enthält.

Es wurden Kartoffeln untersucht, die zum Direktverzehr und zur Weiterverarbeitung vorgesehen waren. Insgesamt zählt die Kartoffel zu den vergleichsweise gering mit Pflanzenschutzmitteln belasteten Erzeugnissen.

    Kartoffeln Lagerung Bildrechte: © emuck - Fotolia.com

    Tipps zur Lagerung

    Werden Kartoffelknollen über längere Zeit dem Licht ausgesetzt, bildet sich Chlorophyll (Blattgrün). Um dies zu verhindern, sollten Kartoffeln immer dunkel und kühl gelagert werden. Bei der Grünfärbung können sich Bitterstoffe wie Solanin bilden. Diese Stoffe sind giftig und im Geschmack bitter. Durch das Schälen der Kartoffeln kann jedoch ein großer Teil der Bitterstoffe entfernt werden.

    Je wärmer es ist, umso schneller keimen Kartoffeln. Aus diesem Grund ist eine kühle Lagerung (etwa im Keller) ebenfalls empfehlenswert. Im Kühlschrank sollten Kartoffeln allerdings nur sehr kurz gelagert werden, da sich ihre Stärke bei zu viel Kälte in Zucker umwandelt und sich der Geschmack verändert.

    Werden die Kartoffeln in Plastikverpackungen gekauft, ist es am besten, die Verpackung zu entfernen, damit sich keine Feuchtigkeit bildet.

    Kartoffeln sollten getrennt von Obst (wie Äpfeln) gelagert werden, da es die Knollen schneller reifen lässt.

    Zusammenfassung:

    Dunkel lagern:

    • am besten im Vorratsraum oder Keller
    • in einem Behältnis, das Licht abhält und in dem die Luft zirkulieren kann (zum Beispiel Weidenkorb, Holzkiste)
    Kühl lagern:
    • nicht mehr als 13 Grad Celsius Raumtemperatur
    • im Kühlschrank nur als Notlösung für ein bis zwei Tage lagern
    Separat lagern:
    • Getrennt von Obst lagern
    Weitere interessante Artikel:
    Foto von geschälten Kartoffel in einer Schale mit Wasser, auf einem Holzbrett liegen ungeschälte Kartoffeln und eine halbgeschälte Kartoffel neben einem Messer Bildrechte: © Gheorghita - stock.adobe.com

    Pflanzenschutzmittelrückstände in Kartoffeln?

    Im Jahr 2024 wurden insgesamt 62 Kartoffelproben auf Pestizidrückstände untersucht, darunter zehn Proben aus biologischem Anbau. In 47 Prozent der Proben waren Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachweisbar. mehr
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