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Pflanzenschutzmittelrückstände in Weinblättern

Ergebnisse des Jahres 2010


Zusammenfassung

Im Jahr 2010 wurden insgesamt 11 Proben Weinblätter auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. Lediglich in einer Probe konnten keine Rückstände nachgewiesen werden. 7 Weinblätterproben wurden aufgrund von Höchstgehaltsüberschreitungen beanstandet.

Insgesamt 11 Proben Weinblätter wurden im Jahr 2010 im Lebensmittelinstitut Oldenburg des LAVES auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. Dabei handelte es sich um 7 in Salzlake eingelegte und 4 mit Reis gefüllte Weinblätterproben.

Zwei Proben stammten aus der Türkei. In 9 Fällen war das Herkunftsland der Weinblätter nicht bekannt.

Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen sind in Abbildung 1 dargestellt.

Abbildung 1  
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung der Weinblätterproben, berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Lediglich eine Weinblätterprobe war rückstandsfrei. In 7 Proben (64%) wurden Pflanzenschutzmittelrückstände oberhalb der gesetzlich festgesetzten Höchstgehalte nachgewiesen. In Abbildung 2 ist die Anzahl der Höchstgehaltsüberschreitungen pro Probe dargestellt. Maximal überschritten 11 Wirkstoffe in einer Weinblätterprobe die festgesetzten Höchstgehalte.

Abbildung 2  
Abbildung 2: Anzahl der Höchstgehaltsüberschreitungen pro Probe.

Abbildung 3 zeigt die Anzahl der Proben mit Mehrfachrückständen, d. h. mehr als ein Wirkstoff je Probe. 92% der Proben enthielten 2 oder mehr Wirkstoffe. Eine Probe wies 18 verschiedene Wirkstoffe, eine weitere Probe 21 Wirkstoffe auf.

Abbildung 3  
Abbildung 3: Anzahl der Mehrfachrückstände in den Weinblätterproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Insgesamt wurden in den 11 untersuchten Proben 40 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Abbildung 4). Am häufigsten enthielten die Weinblätter das Akarizid/Insektizid Carbaryl (6x) und das Fungizid Trifloxystrobin (5x). Von den 40 Wirkstoffen wurden 24 über dem rechtlich festgesetzten Höchstgehalt bestimmt.

Abbildung 4  
Abbildung 4: Häufigkeit nachgewiesener Pflanzenschutzmittelrückstände in Weinblätterproben; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Fazit:

Die untersuchten Weinblätter wiesen, zum Teil in hohem Maße, Pflanzenschutzmittelrückstände auf. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen zeigen, dass sich an der Rückstandssituation von Weinblättern in den letzten Jahren nichts verändert hat. Auch frühere hiesige Analysen sowie Untersuchungen der Stiftung Warentest im Jahre 2004 führten zu ähnlichen Ergebnissen. Die Untersuchungsergebnisse zeigen dagegen ebenfalls, dass es auch anders geht: Eine Probe wies keine Rückstände auf, 2 weitere Proben enthielten lediglich ein bzw. zwei Rückstände.

Gefüllte Weinblätter, ein Blatt aufgerollt
Gefüllte oder eingelegte Weinblätter können erhebliche Rückstandsgehalte aufweisen, wenn sie von mit Pflanzenschutzmitteln behandelten Weinreben stammen.
Gefüllte Weinblätter, ein Blatt aufgerollt

Gefüllte Weinblätter, ein Blatt aufgerollt

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