Pflanzenschutzmittelrückstände in Tomaten
Ergebnisse des Jahres 2010
Zusammenfassung
Im Jahr 2010 wurden insgesamt 108 konventionell und ökologisch erzeugte Tomatenproben aus 10 Herkunftsländern auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. 38% der untersuchten Proben enthielten keine nachweisbaren Rückstände von Pflanzenschutzmitteln. Höchstgehaltsüberschreitungen wurden nicht festgestellt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Belastungssituation von der Jahreszeit abhängig ist. Tomaten aus dem Winterhalbjahr sind deutlich stärker mit Pflanzenschutzmittelrückständen belastet als Tomaten aus dem Sommerhalbjahr. |
Im Lebensmittelinstitut Oldenburg des LAVES wurden von Januar bis Dezember 2010 insgesamt 99 Tomatenproben aus konventionellem Anbau und 9 Proben aus ökologischem Landbau auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. Um die Belastungssituation der Tomaten ständig zu verfolgen, wurden - gestreut über das ganze Jahr - Rückstandsuntersuchungen durchgeführt.
Hauptsächlich kamen die Tomatenproben aus Spanien (37x), den Niederlanden (30x) und Deutschland (26x), davon 11 aus Niedersachsen. Die weiteren Proben stammten aus Italien, Israel, Marokko, Tunesien, Belgien, Senegal und Frankreich. Die Bioproben hatten ihre Herkunft in Spanien (5x), Israel (2x), Deutschland (1x) und den Niederlanden (1x). Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen sind in Abbildung 1 zusammengefasst.
In 32 Proben aus konventionellem Anbau sowie in allen 9 Tomatenproben aus ökologischem Landbau wurden keine Pflanzenschutzmittelrückstände nachgewiesen.
Wie in Abbildung 2 dargestellt, wurden in 47 (44%) untersuchten Tomatenproben mehr als ein Wirkstoff pro Probe (Mehrfachrückstände) bestimmt. Die Proben aus Deutschland wiesen maximal 4 Wirkstoffe auf, während in 8 Proben aus Spanien 6 oder mehr Rückstände nachgewiesen wurden. Zwei Proben enthielten 9 bzw. 10 verschiedene Wirkstoffe.
Bei der Untersuchung der Tomatenproben wurden insgesamt 53 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Abbildung 4). Am häufigsten traten der Wachstumsregulator Ethephon (12x) und das Insektizid Thiacloprid (11x) in den Proben auf.
Der Wirkstoff Ethephon wird zur Förderung der Reife bei Tomaten eingesetzt.
Fazit:
Ingesamt lässt sich feststellen, dass die Rückstandssituation bei den Tomaten stark von der Jahreszeit abhängig ist. Tomaten im Sommerhalbjahr sind deutlich geringer mit Pflanzenschutzmittelrückständen behaftet als im Winter. Erfreulicherweise traten in den Tomatenproben keine Höchstgehaltsüberschreitungen auf.
Früchte historischer Tomatensorten