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Pflanzenschutzmittelrückstände in Johannis- und Stachelbeeren

Ergebnisse des Jahres 2009


Zusammenfassung

32 Johannisbeerproben, davon eine Probe tiefgefrorene Johannisbeeren, sowie 8 Proben Stachelbeeren wurden auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. In einer Probe Johannisbeeren und einer Stachelbeerprobe konnten keine Rückstände nachgewiesen werden. Bei 7 Proben (5x Johannisbeeren und 2x Stachelbeeren) wurde das zuständige Pflanzenschutzamt gebeten zu überprüfen, ob zulässige Anwendungen vorliegen.

Im Sommer 2009 wurden im Lebensmittelinstitut Oldenburg des LAVES insgesamt 30 Proben rote und eine Probe schwarze Johannisbeeren, sowie 8 Stachelbeerproben und eine Probe Tiefkühl-Johannisbeeren auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht (siehe Abbildung 1). Alle 40 Proben der Frischwaren stammten aus Deutschland, davon 16 aus Niedersachsen. Bei der Probe tiefgefrorene Johannisbeeren war die Herkunft nicht bekannt, da eine Angabe des Ursprungslands gesetzlich nicht gefordert ist.

Abbildung 1
Abbildung 1: Ergebniszusammenfassung; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Lediglich eine Johannisbeerprobe und eine Stachelbeerprobe aus Niedersachsen waren rückstandsfrei.

Pflanzenschutzmittel dürfen nur angewandt werden, wenn sie zugelassen sind und nur für die ausgewiesenen Kulturen und gegen die bezeichneten Schaderreger. Auf Antrag können Erzeuger die Anwendung eines zugelassenen Pflanzenschutzmittels auch für andere Kulturen als nur den zugelassenen beim Pflanzenschutzamt beantragen. Die Anwendung von Captan und Tebuconazol bei Johannis- und Stachelbeeren muss genehmigt sein, diese einzelbetrieblichen Ausnahmegenehmigungen lagen nicht für alle Betriebe vor. Bei 7 Proben wird deshalb vom zuständigen Pflanzenschutzamt überprüft, ob hier unzulässige Anwendungen vorliegen. Bei drei weiteren Proben (2x Johannisbeeren und 1x Stachelbeeren) mit dem Verdacht auf unzulässiger Anwendung wurde aufgrund des geringen Wirkstoffgehalts darauf verzichtet.

Abbildung 2
Abbildung 2: Mehrfachrückstände; berücksichtigt sind Proben mit Rückstandsgehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

In Abbildung 2 ist die Anzahl an Rückständen je Probe in den untersuchten Proben aufgeführt. In 29 von 32 Johannisbeerproben und 7 von 8 Stachelbeerproben wurden Mehrfachrückstände (2 oder mehr Wirkstoffe) bestimmt. Meistens wurden 3 bis 5 Wirkstoffe pro Probe festgestellt. Zwei Johannisbeerproben wiesen 7 und eine weitere Probe acht verschiedene Wirkstoffe auf.

Abbildung 3
Abbildung 3: Nachgewiesene Pflanzenschutzmittelrückstände; berücksichtigt sind Proben mit Gehalten über 0,005 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

In den Proben wurden insgesamt 25 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Abbildung 3). Am häufigsten wurde Trifloxystrobin (25x) bestimmt, gefolgt von den für Beerenobst ebenfalls typischen Fungiziden Fludioxonil (17x) und Cyprodinil (15x). Die tiefgefrorenen Johannisbeeren unterschieden sich im Stoffspektrum völlig von den frischen Beeren, eventuell kamen die Früchte aus einem anderen Herkunftsland.

Fazit:

Mit nur 2 von 40 rückstandsfreien Proben und 91% bzw. 88% Mehrfachrückständen in den Johannis- und Stachelbeeren, zählen die Früchte zu dem stärker mit Pflanzenschutzmittelrückständen behafteten Beerenobst. Aufgrund der Vielzahl von nicht genehmigten Anwendungen von Pflanzenschutzmitteln sollten Johannis- und Stachelbeeren auch im nächsten Jahr wieder untersucht werden.

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