Pflanzenschutzmittelrückstände in Pomelo
Ergebnisse des Jahres 2009
Zusammenfassung 25 Proben Pomelo wurden auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. Keine Probe wurde aufgrund von Höchstgehaltsüberschreitung beanstandet, jedoch wurden in allen Proben nachweisbare Rückstände festgestellt. |
Im Lebensmittelinstitut Oldenburg des LAVES wurden im 1. Quartal 2009 insgesamt 25 Proben Pomelo auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. Pomelo (engl.: pummelo) ist eine Bezeichnung für die Frucht des ursprünglich aus Südostasien stammenden Pampelmusenbaumes (botanisch: Citrus maxima Merr.), der die größten uns bekannten Zitrusfrüchte hervorbringt. Aus einer Zufallskreuzung von Pampelmuse und Orange (botanisch: Citrus sinensis (L.) Osbeck) ist vor etwa 200 Jahren in Jamaika die Grapefruit (botanisch: Citrus x paradisi) hervorgegangen, die umgangssprachlich häufig mit der Pampelmuse gleichgesetzt wird. Im Gegensatz zur kleineren Grapefruit ist das Fruchtfleisch der Pampelmuse jedoch von einer deutlich dickeren Schale umgeben. Dabei ist Pampelmuse nicht gleich Pampelmuse, denn inzwischen sind über 20 verschiedene Kultursorten bekannt. In Deutschland werden die gelben oder grünen Früchte mit dem gelben oder rosafarbigen Fruchtfleisch hauptsächlich im Winter angeboten und stammen in der Regel aus China oder Israel.
Von den hier untersuchten Proben kamen 80% aus China. Zwei weitere Proben stammten aus Israel und in 3 Fällen ist das Herkunftsland leider nicht bekannt.
Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen sind in Abbildung 1 zusammengefasst.
Alle 25 untersuchten Pomeloproben enthielten nachweisbare Rückstände. Rückstände oberhalb der rechtlich festgesetzten Höchstgehalte wurden in 4 chinesischen Proben festgestellt, die überhöhten Gehalte lagen noch im Streubereich der Messunsicherheit und wurden daher nicht beanstandet.
Die 4 Höchstgehaltsüberschreitungen wurden einer genaueren toxikologischen Betrachtung unterzogen. Die akute Referenzdosis (ARfD) als Maß für die akute Toxizität lag zwischen 6% und 89%, sodass von einem gesundheitlichen Risiko für Verbraucher nicht auszugehen ist.
In 96% der Proben wurden Mehrfachrückstände bestimmt (Abbildung 2), d.h. mehr als ein Rückstand pro Probe. In zwei chinesischen Pomeloproben wurden bis zu 10 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen.
In den Proben wurden insgesamt 24 verschiedene Wirkstoffe bestimmt (Abbildung 3). In 21 von 25 Proben wurde jeweils sowohl das Insektizid Chlorpyrifos als auch das Fungizid Prochloraz nachgewiesen.
Fazit:
In allen Pomeloproben wurden Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen. Allerdings muss in diesem Zusammenhang erwähnt werden, dass nach den rechtlichen Vorschriften die Pomelos mit Schale untersucht werden und deshalb die Rückstandsgehalte im essbaren Anteil geringer sein können. Mehr Informationen hierzu unter: LAVES Niedersachsen - Pflanzenschutzmittelrückstände in Clementinen.
Pomelos sind Pampelmusen