Pflanzenschutzmittelrückstände in Rosinen
Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen aus dem 4. Quartal 2008
Zusammenfassung
Insgesamt wurden im Lebensmittelinstitut Oldenburg 17 Rosinenproben auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. 16 von 17 Proben wiesen Rückstände auf. In zwei Proben konnten 11 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen werden. Rückstandsgehalte oberhalb der gesetzlich festgelegten Höchstmengen wurden in keiner Probe festgestellt. |
Im Lebensmittelinstitut Oldenburg des LAVES wurden im 4. Quartal 2008 insgesamt 17 Proben Rosinen auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. Rosinen ist der Oberbegriff für alle Arten getrockneter Weinbeeren. Im Wesentlichen unterscheidet man drei Sorten:
1. Korinthen sind kernlos, kleinbeerig und haben eine schwarzbraune bis schwarzblaue Farbe. Die Korinthe wurde nach der griechischen Stadt Korinth benannt.
2. Sultaninen haben eine helle Schale, sind ebenfalls kernlos und werden z.B. aus der Sultana-Traube gewonnen.
3. Traubenrosinen sind kernhaltig, großbeerig und meist mit Stiel.
6 von 17 Proben stammen aus der Türkei, 3 aus Australien und eine aus dem Iran (Abbildung 1). In vielen Fällen ist allerdings das Herkunftsland der zur Rosinenherstellung verwendeten Trauben leider nicht bekannt.
Nur eine Probe enthielt keine nachweisbaren Pflanzenschutzmittelrückstände. In 16 von 17 Proben wurden Wirkstoffe bestimmt. In keiner Probe konnten Überschreitungen der rechtlich festgelegten Höchstmengen nachgewiesen werden.
47% der Proben enthielten Mehrfachrückstände (mehr als 2 Rückstände in einer Probe). In 2 Rosinenproben wurden 11 verschiedene Wirkstoffe gefunden. Diese hohe Anzahl an Mehrfachrückständen kann aus der Vermischung unterschiedlich behandelter Traubenchargen, die zur Rosinenherstellung verwendet werden, resultieren.
Besonders positiv fielen die Rosinen aus Australien auf. In den 3 australischen Proben war lediglich ein Wirkstoff enthalten. Bei diesem Wirkstoff handelt es sich um den Synergist Piperonylbutoxid, der auch im ökologischen Landbau verwendet werden darf.
Insgesamt wurden 21 verschiedene Pflanzenschutzmittelrückstände in den Proben nachgewiesen. Am häufigsten wurden das Fungizid Procymidon und das Insektizid Lambda-Cyhalothrin gefunden.
Procymidon steht immer wieder in der Kritik, da die akute Referenzdosis überschritten werden kann, auch wenn der Rückstands-Höchstgehalt eingehalten wird (siehe u.a. die Veröffentlichung des BfR und die dort enthaltenen Quellen). In Deutschland sind keine Procymidon-haltigen Pflanzenschutzmittel zur Anwendung zugelassen. Aufgrund dieser Diskussionen wurde eine gesonderte toxikologische Betrachtung der 7 nachgewiesenen Procymidonrückstände in den Rosinenproben durchgeführt. Nach der Berechnung der Ausschöpfung der akuten Referenzdosis lagen alle Proben weit unter 100%. Daher kann davon ausgegangen werden, dass kein gesundheitliches Risiko bei dem Verzehr der Rosinen zu erwarten ist.
Fazit:
Nur eine Rosinenprobe enthielt keine nachweisbaren Pflanzenschutzmittelrückstände. Auffällig war die zum Teil hohe Anzahl an Rückständen pro Probe, wenn auch in keiner Probe Überschreitungen der rechtlich festgelegten Höchstmengen nachgewiesen wurden.
Sultaninen