Pflanzenschutzmittelrückstände in Beerenobst
Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen aus dem 3. Quartal 2008
Zusammenfassung
75 Proben Beerenobst (32 Heidelbeerproben, 25 Himbeerproben und 18 Proben rote Johannisbeeren) wurden auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. In 24 Proben konnten keine Rückstände nachgewiesen werden. Gehalte oberhalb der zulässigen Höchstmengen wurden nicht festgestellt. |
Im Sommer 2008 wurden im Lebensmittelinstitut Oldenburg des LAVES insgesamt 75 Proben Beerenobst auf Pestizidrückstände untersucht. Es handelte sich um 32 Proben Heidelbeeren, auch Blaubeeren genannt, 25 Proben Himbeeren und 18 Proben rote Johannisbeeren. Sämtliche Proben stammten aus Deutschland.
In über der Hälfte der Heidelbeerproben konnten keine Rückstände von Pestiziden nachgewiesen werden. Weiterhin wiesen 4 Himbeerproben und 2 Johannisbeerproben keine Rückstände auf (siehe Abbildung 1). Spuren von Wirkstoffen (unterhalb von 0,01 mg/kg) enthielten 3 Proben. Gehalte oberhalb der zulässigen Höchstmengen wurden in keiner Probe festgestellt.
In zwei Johannisbeerproben wurden Wirkstoffe gefunden, deren Anwendung für diese Kultur nicht zulässig ist. Die Gehalte lagen im Streubereich der Messunsicherheit, sodass die Proben nicht beanstandet wurden. Eine Probe Heidelbeeren enthielt einen Wirkstoff, dessen Anwendung für diese Kultur genehmigungspflichtig ist. Das zuständige Pflanzenschutzamt wurde gebeten, zu überprüfen ob diese Ausnahmegenehmigung vorliegt. Bei zwei weiteren Heidelbeerproben konnten die Betriebe eine Ausnahmegenehmigung vorweisen. Auf Antrag können Erzeuger die Anwendung eines zugelassenen Pflanzenschutzmittels auch für andere Kulturen als nur den zugelassenen beim Pflanzenschutzamt beantragen. Für diese beiden Proben lag somit kein Verstoß gegen das Pflanzenschutzgesetz vor.
In Abbildung 2 ist die Anzahl an Rückständen pro Probe in den untersuchten Beerenobstproben aufgeführt. In 47% der Proben wurden Mehrfachrückstände (2 oder mehr Wirkstoffe) bestimmt. Eine Johannisbeerprobe enthielt 6 verschiedene Wirkstoffe.
In den Proben wurden insgesamt 12 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Abbildung 3). Die in Spuren analysierten Gehalte wurden hierbei nicht berücksichtigt. In etwa jeder zweiten Probe konnten die Fungizide Cyprodinil und Fludioxonil nachgewiesen werden.
Fazit
Positiv fallen wieder die Heidelbeeren auf, diese Ergebnisse werden auch durch die Beobachtungen der letzten Jahre unterstützt. Ein Vergleich mit den Rückstandsdaten aus den Jahren 2005 bis 2007 zeigt, dass die Anzahl der Höchstmengenüberschreitungen und der unzulässigen Anwendungen, leicht zurückgegangen ist.
Rote Johannisbeeren sind wie Heidelbeeren botanisch gesehen echte Beeren; Himbeeren hingegen sind Sammelsteinfrüchte.