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Pflanzenschutzmittelrückstände in Möhren

Ergebnisse aus dem 1. und 2. Quartal 2008


82 Möhrenproben wurden auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. 46% der Proben wiesen keine Rückstände auf. Lediglich eine Probe wurde aufgrund einer unzulässigen Anwendung beanstandet.

Im Zeitraum Januar 2008 bis Juni 2008 wurden im Lebensmittelinstitut Oldenburg des LAVES 51 Möhrenproben aus konventionellem Anbau und 31 Proben aus biologischem Landbau auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht.

65% der Proben kamen aus Deutschland, 26% aus den Niederlanden, 5% aus Italien und 4% aus Israel. Einen Überblick über die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen bei konventionell und ökologisch erzeugten Möhren aus unterschiedlichen Herkunftsländern ist in Abbildung 1 dargestellt.

Abbildung 1
Abbildung 1: Pflanzenschutzmittelrückstände in Möhren - Übersicht

38 (46%) Möhrenproben waren rückstandsfrei, davon stammten 31 Proben aus biologischem Anbau. Weitere 5 (6%) Proben aus Deutschland (4), und den Niederlanden (1) enthielten lediglich Spuren von Pflanzenschutzmittelrückständen (Gehalte < 0,01 mg/kg), darunter eine deutsche Bio-Möhrenprobe. Aufgrund des geringen Gehalts wurde diese Probe nicht beanstandet. In 39 (48%) Proben Möhren konnten Wirkstoffe nachgewiesen werden. Rückstände oberhalb der Höchstmengen wurden in keiner Probe bestimmt. Eine deutsche Probe enthielt das Fungizid Iprodion, dieser Wirkstoff ist für Möhren nicht zugelassen. Das zuständige Pflanzenschutzamt wurde gebeten, den Sachverhalt zu prüfen.

Abbildung 2
Abbildung 2: Mehrfachrückstände in Möhren (01/2008 - 06/2008); berücksichtigt sind nur in Proben vorkommende Rückstände mit Gehalten über 0,01 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

In 29% der Proben wurden Mehrfachrückstände bestimmt (Abbildung 2). Maximal 4 verschiedene Wirkstoffe wurden in zwei deutschen Möhrenproben gefunden.

Abbildung 3
Abbildung 3: Häufig nachgewiesene Pflanzenschutzmittelrückstände in Möhren; berücksichtigt sind nur in Proben vorkommende Rückstände mit Gehalten über 0,01 mg/kg für den jeweiligen Wirkstoff.

Insgesamt wurden 8 verschiedene Wirkstoffe in den Proben gefunden (Abbildung 3). Die in Spuren unterhalb von 0,01 mg/kg nachgewiesenen Gehalte wurden hierbei nicht berücksichtigt. Hauptsächlich wurden die Fungizide Boscalid (34x) und Tebuconazol (26x) in den untersuchten Proben gefunden.

Neben Pflanzenschutzmittelrückständen wurden 26 Proben auch auf deren Nitratgehalte hin untersucht. Die ermittelten Nitratwerte sind in Abbildung 4 dargestellt. Es sei darauf hingewiesen, dass es derzeit keine gesetzlich festgelegten Nitrathöchstgehalte für Möhren gibt. In 5 Möhrenproben konnte kein Nitrat nachgewiesen werden. Der Gehalt einer italienischen Möhre lag mit 567 mg Nitrat je kg im Vergleich zu den anderen Möhrenproben verhältnismäßig hoch, weist aber gegenüber Blatt- und Kohlgemüse (Nitratwerte deutlich über 1000 mg/kg) vergleichsweise geringe Werte auf.

Abbildung 4
Abbildung 4: Nitratgehalte in den untersuchten Möhrenproben

Fazit:
Die untersuchten Möhren waren nicht oder nur gering mit Pflanzenschutzmitteln belastet. Bis auf eine Probe mit Spurengehalten unter 0,01 mg/kg waren alle Möhren aus biologischem Landbau ohne nachweisbare Rückstände an Pflanzenschutzmitteln. Keine Möhrenprobe enthielt Wirkstoffrückstände oberhalb der zulässigen Höchstmenge. Lediglich eine aus Deutschland stammende Probe Möhren musste aufgrund einer unzulässigen Anwendung beanstandet werden.

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