Pflanzenschutzmittelrückstände in Äpfeln
Ergebnisse des Jahres 2007
Insgesamt 108 Apfel-Proben aus konventionellem Anbau und 9 Apfel-Proben aus Bioanbau wurden im Jahr 2007 im Lebensmittelinstitut Oldenburg auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. 84 Proben
(72%) kamen aus Deutschland, davon 78 aus Niedersachsen. Die anderen Apfel-Proben stammten aus Italien, Brasilien, Argentinien, Frankreich, Neuseeland, Chile, den Niederlanden und Südafrika.
Die Ergebnisse sind in Abbildung 1 zusammengefasst.
In drei deutschen und zwölf ausländischen Apfel-Proben konnten keine Rückstände nachgewiesen werden – darunter die 9 Proben aus ökologischem Anbau mit der Herkunft Italien (3), Deutschland (2), Neuseeland (2) und Argentinien (2). In 58% der ausländischen und 89% der inländischen Äpfel konnten Rückstände an Pestiziden nachgewiesen werden. Rückstände über die rechtlich festgesetzten Höchstmengen hinaus wurden in keiner der Proben festgestellt.
Mehrfachrückstände
Mehrfachrückstände wurden in 52% der ausländischen und 75% der deutschen Äpfel bestimmt. In Spuren nachgewiesene Wirkstoffe wurden nicht berücksichtigt. In den Proben wurden maximal sechs Wirkstoffe gefunden (siehe Abbildung 2).
Wirkstoffe
Insgesamt wurden 27 verschiedene Wirkstoffe in den in- und ausländischen Äpfeln gefunden. Das Spektrum der nachgewiesenen Pflanzenschutzmittel wies deutliche Unterschiede auf. In den ausländischen konnten 31 und in den deutschen 14 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen werden. Neun Wirkstoffe wurden sowohl in deutschen als auch in ausländischen Äpfeln bestimmt (siehe Abbildung 3).
In 67 Proben wurde das Fungizid Captan nachgewiesen. Weiterhin wurden insbesondere das Fungizid Carbendazim sowie in den deutschen Proben das Insektizid Pirimicarb in den Äpfeln bestimmt. In Spuren gefundene Wirkstoffe wurden nicht berücksichtigt.
Hinweis zu Carbendazim
In Deutschland ist für Kernobst ein Thiophanat-methyl-haltiges Pflanzenschutzmittel zur Vorerntebehandlung gegen pilzliche Lagerfäulen zugelassen.
Der Wirkstoff Thiophanat-methyl baut sich ab zu Carbendazim. Bei analytischen Untersuchungen von Kernobst wird Carbendazim sehr häufig nachgewiesen, obwohl Carbendazim selbst nicht für diese Kultur zugelassen ist. Eine Erklärung für die häufigen Rückstandsbefunde kann der Abbau von Thiophanat-methyl zu Carbendazim sein. Dies bedeutet, dass der Nachweis von Carbendazim in Äpfeln nicht zwingend auf eine unzulässige Anwendung zurückzuführen ist. Auffällige Befunde müssen im Einzelfall geprüft werden.
Äpfel (Goldparmäne)
Artikel-Informationen
erstellt am:
29.01.2008
zuletzt aktualisiert am:
11.06.2010