Pflanzenschutzmittelrückstände und Rückstände an Schwermetallen in Pilzen
Ergebnisse aus dem Jahr 2007
In diesem Jahr wurden im Lebensmittelinstitut Oldenburg 26 Proben Pilze auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. Überwiegend handelte es sich um Champignons (20 Proben); sie stammten zu 85 % aus Deutschland, die übrigen (4 Proben) stammten aus Polen. Weiterhin wurden Austernseitlinge, Shiitakepilze, Shinejipilze und Kräuterseitlinge – sämtliche mit Herkunft Deutschland - untersucht.
In über 70 % der Proben konnten keine Rückstände an Pestiziden nachgewiesen werden, jedoch wurden in vier Champignon-Proben - zwei aus Polen und zwei aus Deutschland - Höchstmengenüberschreitungen festgestellt, diese lagen jedoch noch im Streubereich der Messunsicherheit und wurden daher nicht beanstandet.
Maximal konnten fünf Wirkstoffe in einer Probe nachgewiesen werden (siehe Abbildung 2).
Insgesamt wurden sieben verschiedene Wirkstoffe identifiziert. Es handelt sich um Carbendazim und Prochloraz (in je drei Proben), Endosulfansulfat mit seinen Metaboliten alpha-Endosulfan und beta-Endosulfan sowie Chlormequat (in je zwei Proben) und Thiamethoxam (in einer Probe).
In vier Proben (dreimal Champignons und einmal Austernseitlinge) aus Deutschland wurden Wirkstoffe gefunden, die in Deutschland für Pilze nicht zugelassen sind. Das zuständige Pflanzenschutzamt wurde gebeten, die Sachverhalte zu prüfen. Bei zwei Proben handelte es sich um die Fungizide Carbendazim und Prochloraz, die in der Champignonzucht in Deutschland nicht zugelassen sind. Nach Auskunft des Pflanzenschutzamtes ist jedoch davon auszugehen, dass es sich hier um einen Stoffübergang aus dem Substrat (Stroh, Mist, Gips, Wasser) und nicht um eine unzulässige Anwendung handelt.
In einer weiteren Probe wurde Chlormequat in einer signifikanten Menge identifiziert. Chlormequat ist ein Wachstumsregulator, der insbesondere im Getreideanbau eingesetzt wird, um die Halme kurz zu halten. Da bei der Pilzzucht auch Stroh verwendet wird, könnte ein Eintrag darüber erfolgt sein. In der vierten Probe wurde neben Carbendazim und Prochloraz auch Endosulfansulfat mit seinen Metaboliten alpha-Endosulfan und beta-Endosulfan nachgewiesen. Die Anwendung von Endosulfansulfat ist seit 2001 in Deutschland verboten.
Bei der Untersuchung auf Blei und Cadmium wurden Gehalte weit unterhalb der dafür festgesetzten Höchstmengen analysiert. Lediglich in einer Probe Austernseitlinge wurde ein erhöhter Gehalt an Cadmium von 0,14 mg/kg festgestellt. Dieser Gehalt liegt allerdings noch unterhalb der zulässigen Höchstmenge von 0,2 mg/kg.
Champignons