Fusarientoxine in Maisprodukten
Ergebnisse der Untersuchungen im Jahre 2006 und im ersten Halbjahr 2007
Fusarientoxine sind Gifte, die von Schimmelpilzen der Gattung Fusarium gebildet werden.
Die Infektion der Pflanze erfolgt in der Blütezeit. Häufig vorkommende Fusarientoxine in Mais und Maisprodukten sind Deoxynivalenol (DON), Zearalenon (ZON) und die Gruppe der Fumonisine.
In Deutschland gelten für diese Toxine seit Februar 2004 Höchstmengen, die in der Mykotoxin-Höchstmengenverordnung geregelt sind. Auf europäischer Ebene wurden mit der VO (EG) 856/2005 erstmals Höchstmengen für DON und ZON in bestimmten Lebensmitteln festgelegt. Eine umfassende Regelung erfolgte dann erst mit der VO (EG) 1881/2006 in der auch Höchstmengen für die Gruppe der Fumonisine festgelegt sind. Die Verordnung gilt seit dem 01. März 2007.
Im Laufe des Jahres 2006 und im ersten Halbjahr 2007 wurden im Lebensmittelinstitut Braunschweig des LAVES insgesamt 143 Maisprodukte auf Fusarientoxine untersucht. Die Verteilung der Proben auf die verschiedenen Lebensmittel ist im nachfolgenden Diagramm aufgeführt.
Nach den Regelungen der Kontaminanten-Verordnung VO (EG) 1881/2006 vom 19. Dezember 2006 gelten für diese Lebensmittel folgende Höchstmengen.
Tabelle 1: Höchstmengen für Mykotoxine in Maisprodukten ( µg/kg)
Lebensmittel |
Deoxynivalenol |
Zearalenon |
Summe der Fumonisine B1 und B2 |
Maismehl, -grits, -schrot, -griess (Polenta) und andere Maisprodukte |
750 |
200 |
1000 |
Cornflakes |
500 |
50 |
400 |
Die in Klammern aufgeführten Werte sind die in der Mykotoxinhöchstmengenverordnung festgesetzten Höchstgehalte. Diese Werte sind ab dem jeweiligen Gültigkeitsdatum in der Kontaminantenverordnung nicht mehr anwendbar, da die Werte durch den gemeinschaftlichen Höchstgehalt überlagert werden. Im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz wird zur Zeit eine Verordnung vorbereitet, die das nationale Recht an das Gemeinschaftsrecht anpassen soll.
In der nächsten Abbildung sind die DON-Gehalte in den untersuchten Lebensmitteln dargestellt. In 34 % der Proben waren keine DON-Gehalte über der Nachweisgrenze (NG) von 30 µg/kg nachweisbar und in keiner der Probe waren Gehalte über der festgesetzten Höchstmenge enthalten. Der höchste gemessene Wert lag bei 477 µg/kg in einer Probe Tortillachips.
Folgende Gehalte an Zearalenon (ZON) wurden in Maisprodukten ermittelt:
Bei Maismehl lagen die Gehalte von 51 % der Proben unter der Nachweisgrenze von 1 µg/kg bzw.im nicht quantifizierbaren Spurenbereich bis 4 µg/kg. 7 % der Proben lagen über dem Höchstgehalt der Mykotoxinhöchstmengenverordnung (50 µg/kg), 5 % lagen über dem in Zukunft geltenden Höchstgehalt der Kontaminantenverordnung von 200 µg/kg. Der höchste festgestellte Gehalt an Zearalenon lag bei 509 µg/kg.
Bei Polenta, Cornflakes und Tortillachips wurden keine ZON-Gehalte über 35,8 µg/kg festgestellt. Alle Proben lagen deutlich unter den Höchstgehalten. Messbare Gehalte wurden in 26 % der Polenta-Proben, bei 40 % der Proben von Cornflakes und in 85 % der Proben von Tortillachips ermittelt.
Für Fumonisine (Summe aus Fumonisin B1 und Fumonisin B2) ergibt sich folgendes Bild:
Hier wurden im Maismehl in 5 % der Proben Gehalte über 500 µg/kg ermittelt, der höchste Gehalt lag bei 2082 µg/kg. In 27,5 % der Proben waren Fumonisine nicht nachweisbar.
In Polenta (Maisgriess) wurde eine ähnliche Situation ermittelt: in 8,5 % der Proben waren Gehalte über 500 µg/kg feststellbar, der höchste Wert lag hier bei 3203 µg/kg. In 40 % der Proben waren Fumonisine nicht bestimmbar.
In Cornflakes waren keine Gehalte über den Höchstgehalten feststellbar, hier lag der höchste ermittelte Gehalt bei 93,8 µg/kg.
In Tortillachips und ähnlichen Erzeugnissen auf Maisbasis waren Fumonisine in 35 % der Proben nicht bestimmbar, Gehalte über 500 µg/kg bei einem maximalen Gehalt von 829 µg/kg wurden in 11 % der Proben ermittelt, Gehalte über 1000 µg/kg wurden in keinem Fall festgestellt.
Weitere Informationen zum Thema Mykotoxine finden Sie hier.
Untersuchung von Maisprodukten (z.B. Tortilla-Chips) auf ihren Gehalt an Fusarientoxinen