Fumonisine in Mais und Maiserzeugnissen sowie in Getreide und Getreideprodukten
Untersuchungen zum Gehalt der Mykotoxin-Gruppe der Fumonisine
Im Jahr 2005 wurden im LI Braunschweig 133 Lebensmittel auf ihren Fumonisingehalt untersucht.
Fumonisine sind weltweit verbreitete Mykotoxine, die durch Fusarium moniliforme, F. proliferatum und F. anthophilum gebildet werden. Seit ihrer Entdeckung im Jahre 1988 werden sie wegen ihres weltweiten Vorkommens und ihrer Giftigkeit intensiv untersucht. In Tierversuchen können Fumonisine Leberkrebs auslösen, hohe Fumonisingehalte werden als Ursache für Speiseröhrenkrebs in einigen Regionen der Welt diskutiert. Bisher sind sechs Fumonisine bekannt: FB1-FB4, FA1, FA2. Hiervon wird im LI Braunschweig der Gehalt an drei Fumonisinen (FB1-FB3) bestimmt. Gesetzliche Höchstwerte wurden bisher nur für FB1 und FB2 festgesetzt.
Bei den Lebensmitteln handelte es sich um 56 Proben Getreideprodukte (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Buchweizen, Reis, Roggenmehl, Weizengriess ), 19 Proben Maismehle und Polenta, 15 Proben Cornflakes, 17 Proben maishaltige Knabbererzeugnisse (Flips) und 26 Proben Müsli.
Lebensmittelgruppe |
unter Nachweisgrenze, Spuren |
nachweisbare Gehalte |
Gesamtzahl |
Getreide, Getreideerzeugnisse |
56 |
0 |
56 |
Müslis |
26 |
0 |
26 |
Maismehle, Polenta *) |
13 |
6 |
19 |
Cornflakes *) |
14 |
1 |
15 |
Knabbererzeugnisse, z.B. "Flips" *) |
13 |
4 |
17 |
*) : maishaltige Lebensmittel
Messbare Fumonisingehalte (Nachweisgrenze 12 µg/kg, Bestimmungsgrenze 50 µg/kg) jeweils für Fumonisin B1 und Fumonisin B2) konnten ausschliesslich in maishaltigen Produkten festgestellt werden. Gehalte zwischen 12 und 50 µg/kg werden als "Spuren" angegeben.
In 21,5 % der maishaltigen Produkte wurden Fumonisine nachgewiesen. Die festgestellten Gehalte lagen zwischen 43 und 687 µg/kg. Der Grenzwert der Mykotoxin-Höchstmengenverordnung liegt bei 500 µg/kg für die Summe der Fumonisine B1 und B2. Er wurde von einer Probe Erdnussflips überschritten.
Mais und maishaltige Erzeugnisse sollten wegen der cancerogen Wirkung der Fumonisine weiterhin im Auge behalten werden, zumal hier auch weitere Mykotoxine wie Zearalenon, Deoxynivalenol, Ochratoxin A und Aflatoxine gleichzeitig vorkommen können. Seit Anfang diesen Jahres werden im LI Braunschweig gezielt Mais und maishaltige Lebensmittel in einem weiteren Schwerpunkt-Programm untersucht.