Pflanzenschutzmittelrückstände in Kirschen
Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen aus dem 2. und 3. Quartal 2008
Zusammenfassung
Im 2. und 3. Quartal 2008 wurden insgesamt 58 Proben Kirschen aus 6 Herkunftsländern auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. In 15 Proben wurden keine Rückstände nachgewiesen. Eine Probe wurde aufgrund einer Höchstmengenüberschreitung beanstandet; ein gesundheitliches Risiko für Verbraucher ist dennoch unwahrscheinlich. |
Von Mai bis Juli 2008 wurden im Lebensmittelinstitut Oldenburg des LAVES insgesamt 58 Proben Kirschen auf Pestizidrückstände untersucht. 38% der Proben stammten aus Deutschland, 33% aus der Türkei und 14% aus Griechenland. Weitere Proben kamen aus Spanien, Italien und Frankreich (siehe Abbildung 1).
In 36% der deutschen, 16% der türkischen und 13% der griechischen Kirschen konnten keine Rückstände von Pestiziden nachgewiesen werden. Insgesamt enthielten 26% der Proben keine Pflanzenschutzmittelwirkstoffe. 8 Proben (Herkünfte: 5 x Türkei, 2 x Deutschland und 1 x Frankreich) enthielten Wirkstoffe in Spuren von weniger als 0,01 mg/kg. Eine Probe Kirschen türkischer Herkunft wurde aufgrund einer Höchstmengenüberschreitung beanstandet. Bei zwei weiteren Proben - Kirschen aus der Türkei sowie unbekannter Herkunft - lagen die überhöhten Gehalte noch im Streubereich der analytischen Messunsicherheit, weshalb diese nicht zu beanstanden waren.
Zur Ermittlung einer möglichen akuten gesundheitlichen Gefährdung wurden diese Befunde einer Risikobewertung unterzogen. Hierbei stellte sich heraus, dass die so genannte Akute Referenzdosis (ARfD) als Maß für die akute Toxizität eines Wirkstoffes zu maximal 2% ausgeschöpft wurde. ARfD-Ausschöpfungsgrade von unter 100% führen nach Erkenntnissen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) dazu, dass von den nachgewiesenen Pflanzenschutzmitteln auch bei Höchstmengenüberschreitungen keine gesundheitlichen Risiken für Verbraucher bei einmaligem oder gelegentlichem Verzehr dieser Lebensmittel ausgehen.
Betrachtet man die Proben mit Rückständen wurde am häufigsten lediglich ein Wirkstoff pro Probe nachgewiesen (Abbildung 2). In 31% der Proben wurden Mehrfachrückstände (2 oder mehr Wirkstoffe) bestimmt. Eine Probe Kirschen wies 5 unterschiedliche Wirkstoffe auf.
In den Proben wurden insgesamt 17 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen (Abbildung 3). Die in Spuren analysierten Gehalte wurden hierbei nicht berücksichtigt. Am häufigsten enthielten die Kirschen die Insektizide Omethoat/Dimethoat (11 x/8 x) und das Fungizid Boscalid (11 x).
Fazit
In 23 (40%) Kirschenproben wurden Pflanzenschutzmittelrückstände nicht oder nur in Spuren nachgewiesen. 17 (29%) Proben Kirschen enthielten lediglich einen Wirkstoff pro Probe. Bei den in drei Fällen gemessenen Überschreitungen der gesetzlichen Höchstmengen für Pflanzenschutzmittelrückstände, ist bei einmaligem oder gelegentlichem Verzehr dieser Lebensmittel ein gesundheitliches Risiko für Verbraucher unwahrscheinlich.
Kirschen