Lebensmittelbedingte Krankheitsausbrüche
Es ist daher unter anderem Aufgabe der Task Force Verbraucherschutz des LAVES Informationen zu lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen zu bündeln, Lücken durch weitergehende Ermittlungen zu schließen, und allen Beteiligten wiederum die aufbereiteten Informationen zur Verfügung zu stellen.
Eingebunden sind innerhalb Niedersachsens in der Regel die kommunalen Lebensmittelüberwachungsbehörden, das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) und die Institute des LAVES. Oftmals kommen andere Länder und Bundesbehörden wie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit (BVL) oder das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hinzu.
Auch die europäische Ebene gewinnt zunehmend an Bedeutung, hierbei laufen die Informationen über das Schnellwarnsystem iRASFF. Eine zentrale Aufgabe des LAVES ist die Schnittstellenfunktion gegenüber der Schwesterbehörde, dem Niedersächsischen Landesgesundheitsamt (NLGA), welche die Verknüpfung zu den humanmedizinischen Stellen darstellt.
Diese enge, gut funktionierende Zusammenarbeit ist für eine effektive Aufarbeitung im Sinne des gesundheitlichen Verbraucherschutzes von entscheidender Bedeutung. Zur koordinierten Abarbeitung eines lebensmittelbedingten Krankheitsausbruchs wurde mit dem Gesundheitsdienst, dem Verbraucherschutzministerium und den Kommunen ein gemeinsamer Leitfaden erstellt.
Auswertung zu lebensmittelbedingten Krankheitsausbrüchen in Niedersachsen
Lebensmittelbedingte Ausbrüche werden von den zuständigen lokalen Behörden bearbeitet, neben den Veterinärbehörden sind auch die Gesundheitsämter zuständig. Sofern die entsprechenden Bedingungen zutreffen, werden von den Veterinärämtern die sogenannten BELA-Bögen (BELA = Bundesweites System zur Erfassung von Daten zu Lebensmitteln) ausgefüllt und über das LAVES an das Bundesamt für Verbraucherschutz (BVL) übermittelt. Dort erfolgt eine Bewertung in Abstimmung mit dem Robert-Koch-Institut (RKI), auch zum nachgewiesenen Zusammenhang einer möglichen Lebensmittelbeteiligung. Von dort werden die Informationen an die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) weitergeleitet, so dass eine gesamteuropäische Betrachtung erfolgen kann.
2019 wurden insgesamt 25 Campylobacter-Erkrankte und 5 Enterohämorrhagische Escherichia coli (EHEC)/Shigatoxin produzierenden E. coli (STEC)-Erkrankte in jeweils zwei Ausbruchsherden gemeldet, Erkrankungen, welche in Niedersachsen im Vorjahr nicht registriert wurden. Außerdem wurden in drei Ausbruchsherden insgesamt 34 an Salmonellose erkrankte Personen gemeldet und es gab einen Hepatits-A-Ausbruch mit drei Erkrankten. Die Gesamtanzahl der Erkrankten hat sich erfreulicherweise von 107 im Jahr 2018 auf 67 Personen im Jahr 2019 gesenkt. Zudem wurden keine Noroviruserkrankungen, Botulismusfälle oder Histaminvergiftungen gemeldet. Im Vergleich zum Jahr 2018 wurden zwei Bela-Bögen mehr an die Taskforce Verbraucherschutz übersendet. 2019 waren es also insgesamt acht.
Erkrankung |
2018 Anzahl der Ausbruchsherde (n) |
2018 Erkrankte Personen (n) |
2019 Anzahl der Ausbruchsherde (n) |
2019 Erkrankte Personen (n) |
Salmonellose | 2 | 11 | 3 | 34 |
Campylobacteriose | - | - | 2 | 25 |
EHEC / STEC | - | - | 2 | 5 |
Norovirus | 1 | 83 | - | - |
Hepatitis A | 1 | 2 | 1 | 3 |
Botulismus | 1 | 2 | - | - |
Histaminvergiftung | 1 | 9 | - | - |
Summe | 6 | 107 | 8 | 67 |
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