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Vorzerkleinertes Obst – eine bunte Überraschung?

Mikrobiologische Untersuchung von vorgeschnittenem verzehrfertigem Obst


Obst Bildrechte: @Jürgen Fälchle - fotolia.com
Vorgeschnittenes, verzehrfertiges Obst ist bei Verbraucherinnen und Verbrauchern als gesunde Zwischenmahlzeit sehr beliebt und wird in vielfältigen Mischungen im Handel angeboten. Die große Oberfläche bietet jedoch einen idealen Nährboden für Mikroorganismen. Da pflanzliche Lebensmittel immer wieder Quelle lebensmittelbedingter Krankheitsausbrüche sind, wurde im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Braunschweig/Hannover am Standort Braunschweig abgepacktes, vorgeschnittenes Obst aus niedersächsischen Herstellerbetrieben und dem Einzelhandel mikrobiologisch untersucht.

Im Jahr 2023 wurden 11 Proben vorzerkleinertes Obst im Rahmen eines landesweiten Projektes zur Kontrolle der durchgeführten mikrobiologischen Eigenkontrollen untersucht. Hierzu wurden jeweils fünf Teilproben in niedersächsischen Herstellerbetrieben entnommen. Die Proben wurden gemäß der VO (EG) Nr. 2073/2005 auf Salmonellen, Listeria monocytogenes und E. coli untersucht. Dabei handelte es sich um sechs Frischobstmischungen, dreimal Wassermelone, einmal Netzmelone und einmal Ananas. Die Keimgehalte waren in allen Proben unauffällig.

Im Jahr 2022 wurden 13 Proben vorzerkleinertes Obst aus dem Einzelhandel auf Hygieneparameter und das Vorhandensein pathogener Bakterien untersucht. In vier Proben (31 Prozent) wurden auffällige Keimgehalte nachgewiesen, die auf Hygienemängel hindeuten. Auffällig waren die Gesamtkeimzahl sowie die Gehalte an Enterobacteriaceae, Hefen und Schimmelpilzen.
Eine Probe (8 Prozent) wurde nicht ausreichend gekühlt. Bei vorgeschnittenem Obst handelt sich um leicht verderbliche Lebensmittel, die laut DIN 10508 „Temperaturen für Lebensmittel“ bei maximal sieben Grad Celsius gelagert werden sollten. Die Keimgehalte waren in dieser Probe ebenfalls auffällig.

Von 2016 bis 2022 wurden insgesamt 156 Proben vorzerkleinertes Obst aus dem Einzelhandel mikrobiologisch untersucht. In 46 Proben (29 Prozent) wurden auffällige Keimgehalte nachgewiesen. Überwiegend waren die Gehalte an Schimmelpilzen (31 Proben, 20 Prozent) und an Enterobacteriaceae (13 Proben, 8 Prozent) erhöht.

Eine Probe Melonenscheiben war bereits matschig und roch säuerlich, es wurden hohe Keimgehalte nachgewiesen. Diese Probe war für den Verzehr nicht mehr geeignet. Krankheitserreger wurden in keiner Probe nachgewiesen.

Acht Proben (5 Prozent) wurden nicht ausreichend gekühlt.

Tipp:
Für einen unbeschwerten Genuss von vorzerkleinertem Obst sollten Verbraucherinnen und Verbraucher auf optisch einwandfreie frische Ware und ausreichende Kühlung im Handel achten. Diese Produkte sollten möglichst bald nach dem Kauf verzehrt werden.

Wassermelone Bildrechte: © Markus Mainka - Fotolia.com

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