Gemüsechips: Eine gesunde Alternative?
Grünkohl, Pastinake, Rote Bete oder Süßkartoffel – Gemüsechips sind voll im Trend
Untersuchungen des LAVES
Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Braunschweig/Hannover des LAVES werden regelmäßig Gemüsechips untersucht. Im Fokus stehen dabei beispielsweise der Acrylamidgehalt, der Fettgehalt oder die Kennzeichnung.
Untersuchungsergebnisse 2020
Im Jahr 2020 wurden 13 Proben Gemüsechips untersucht. Darunter waren neben Mischungen aus Süßkartoffeln, Pastinaken, Karotten und Rote Beete in verschiedenen Geschmacksrichtungen auch vier Proben reine Süßkartoffelchips und eine Probe getrocknete Rote Beete.
Der Acrylamidgehalt lag bei 82 Prozent der untersuchten Proben (9 von 11 Proben) über dem Richtwert von 750 µg/kg für Kartoffel-Knabberprodukte. Die Hersteller wurden über die Richtwertüberschreitung informiert und angehalten die angewandten Maßnahmen zur Reduzierung des Acrylamidgehaltes zu überprüfen und gegebenenfalls anzupassen.
Bei drei Proben lag der Fokus auf der Überprüfung des Fettgehaltes. Zwar weisen Gemüsechips mit durchschnittlichen Gehalten zwischen 35 und 38 Prozent einen relativ hohen Fettgehalt auf, erfreulicherweise waren die deklarierten Gehalte aber in allen Fällen zutreffend.
Weiterhin umfasste die Untersuchung unter anderem die Prüfung auf Salmonellen. Dabei wurde bei keiner der untersuchten acht Proben Salmonellen festgestellt.
Untersuchungsergebnisse 2018Im Jahr 2018 wurden 18 Proben Gemüsechips untersucht. Der Acrylamidgehalt lag bei einem Drittel der Proben (sechs Gemüsechipsproben) über dem Richtwert von 750 µg/kg für Knabberprodukte. Drei weitere Proben wiesen zudem einen deutlich erhöhten Mykotoxingehalt auf; eine Probe wurde positiv auf Salmonellen getestet.
Zwei Proben enthielten eine irreführende Kennzeichnung: Bei beiden lag der ermittelte Fettgehalt über dem angegebenen Gehalt.
Untersuchungsergebnisse 2017
Im Jahr 2017 wurden 22 Proben untersucht. Der Acrylamidgehalt einer Probe war deutlich erhöht. Bei drei Proben wurde die Kennzeichnung bemängelt: Die Zutatenliste einer Chipsprobe enthielt die Zutat "High Oleic Sonnenblumenöl" – die Angabe "high oleic" weist bei Pflanzenölen auf einen Ölsäure-Anteil von 70 bis 95 Prozent hin. Die Kennzeichnung durch den englischen Begriff ist allerdings nicht ausreichend. Eine weitere Probe hat einen Fettgehalt von 24 g/100 g Chips deklariert. Ermittelt wurden allerdings 33,1 g/100 g. Der dritten Probe fehlte die Angabe "Kilojoule" (kJ), sowie ein deutscher Wortlaut für das Mindesthaltbarkeitsdatum. Zudem summierten sich die angegebenen Gewichtsanteile der Zutaten irreführenderweise auf über 116 Prozent.
Untersuchungsergebnisse 2016
Im Jahr 2016 wurden 13 Proben Gemüsechips hinsichtlich der deklarierten Nährwertangaben von Eiweiß, Zucker- und Fettgehalten untersucht. Insbesondere die Fettgehalte von 33 bis 45 Prozent und die Zuckergehalte von 15 bis 28 Prozent weisen die Chips als ausgesprochen kalorienreiche Snacks aus. Mehrheitlich stimmten die ermittelten Eiweiß-, Fett- und Zuckergehalte unter Berücksichtigung der Toleranzen mit den deklarierten Gehalten überein. Lediglich bei zwei Proben waren die Abweichungen der Zucker- und Fettgehalte so groß, dass die Proben als irreführend aufgemacht beurteilt wurden.
Fazit:
Gemüsechips sind leider keine gesunde Alternative zu Kartoffelchips, denn die fertigen Snacks aus Gemüse enthalten viel Fett und Salz und sollten daher wie die übrigen Knabbberartikel auch nur gelegentlich genossen werden. Eine Alternative ist die eigene Herstellung von Gemüsechips, dann kann über Salz- und Fettgehalt selbst bestimmt werden.
Gemüsechips selber machen? So geht es: Aus Kartoffel- oder Gemüsescheiben (zum Beispiel Möhren, Pastinaken, Rote Bete, Topinambur) lassen sich Gemüsechips leicht selbst herstellen:
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