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Schafs- und Ziegenkäse aus loser Abgabe – mit Kuhmilch hergestellt?

LAVES untersucht Schafs- und Ziegenkäse auf die Tierart der verwendeten Milch


Verschiedene Ziegenkäsesorten in einer Käsetheke Bildrechte: © Erlantz - stock.adobe.com

Käse aus Schafs- oder Ziegenmilch erfreuen sich aufgrund ihres typischen intensiven Geschmacks großer Beliebtheit, sei es beim Direktverzehr oder als Zutat zum Beispiel in Salaten oder auf Pizzen. Da diese Käse häufig teurer sind als der entsprechende Kuhmilchkäse, muss leider immer wieder festgestellt werden, dass als lose Ware vermarktete und als Schafskäse oder Ziegenkäse bezeichnete Produkte tatsächlich aus Kuhmilch hergestellt wurden.

Untersuchungsergebnisse des LAVES

Im Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES wurden im Jahr 2023 insgesamt 49 Proben Schafs- oder Ziegenkäse, die lose in der Gastronomie, an Käsetheken oder auf Wochenmärkten in den Verkehr gebracht worden waren, auf die Tierart der verwendeten Milch untersucht. Dazu wird eine Proteindifferenzierung durchgeführt. Abgesichert werden die Ergebnisse durch das sogenannte Metabarcoding und die Fettsäure-Verteilung. Schafs- und Ziegenmilchen enthalten die Fettsäure Caprinsäure in höherer Menge als Kuhmilch.

Proteindifferenzierung und Metabarcoding

Die Proteindifferenzierung erfolgt mit Hilfe einer Elektrophorese. Diese macht sich zunutze, dass bei unterschiedlichen pH-Werten die Proteine des Käses unterschiedlich geladen erscheinen. Die untersuchten Proben werden mit Referenzproben verglichen.

Unter Metabarcoding versteht man die massive parallele Sequenzierung von DNA-Amplifikaten zur Identifizierung und Differenzierung von Tierarten in Lebensmitteln. Dazu wird ein DNA-Abschnitt mittels Polymerase-Kettenreaktion (PCR) amplifiziert (spezifisch vermehrt), im Anschluss sequenziert und bioinformatisch der/den jeweiligen Tierart(en) zugeordnet. Alle Lebensmittel, aus denen amplifizierbare DNA extrahiert werden kann, lassen sich auf diese Art untersuchen.

Sechs der eingesandten 49 Proben mussten aufgrund der Verwendung von Kuhmilch beanstandet werden, darunter zwei als „Feta“ bezeichnete Proben. Ein weiterer als „Feta“ bezeichneter Käse wurde zwar aus reiner Schafsmilch hergestellt, kam aber aus Frankreich. Der Begriff „Feta“ ist durch die Verordnung (EU) Nr. 1151/2012 geschützt und Produkten vorbehalten, die auf dem griechischen Festland und Lesbos hergestellt wurden. Auch dieser als „Feta“ bezeichnete französische Käse entsprach daher nicht den rechtlichen Vorgaben.

Was ist Feta?

Die Bezeichnung „Feta“ ist seit dem 14. Oktober 2002 als geschützte Ursprungsbezeichnung (g.U.) eingetragen. Sie ist daher entsprechenden Erzeugnissen vorbehalten, die in einem bestimmten Gebiet Griechenlands ausschließlich aus Schafsmilch oder einer Mischung aus Schafs- und Ziegenmilch hergestellt werden, wobei der Anteil der letzteren maximal 30 Prozent beträgt. Für andere in Lake gereifte Käse darf die Bezeichnung „Feta“ nicht verwendet werden. Produkte, die eine geschützte Ursprungsbezeichnung tragen, dürfen nur in den Verkehr gebracht werden, wenn das entsprechende Unionssiegel angebracht ist. Das gilt auch für die lose Abgabe. Es gilt nicht, wenn der Feta als Zutat verwendet wird.


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