Weihnachten in der Tasse: Kinderpunsch
Das LAVES untersucht alkoholfreie Heißgetränke aus Fertigpackungen und von Weihnachtsmärkten
Adventszeit ist Glühweinzeit. Weihnachtslieder lauschen und Geschenkideen sammeln – fehlt nur noch etwas Warmes gegen die Kälte. Da bietet sich eine heiße Tasse Glühwein an. Neben dem klassischen Glühwein gibt es für Jung und Alt eine alkoholfreie Alternative: Kinderpunsch.
Wen die Lust nach einer duftend-warmen Tasse Kinderpunsch zuhause überkommt, der muss nicht unbedingt zum nächsten Weihnachtsmarkt fahren. Beinahe jeder Supermarkt verkauft mittlerweile Fertigpackungen. Das Lebensmittel- und Veterinärinstitut Braunschweig/Hannover am Standort Braunschweig untersucht regelmäßig die Beschaffenheit, die Zusatzstoffverwendung sowie die Kennzeichnung auf Punsch-Fertigpackungen. Zudem überprüft das Institut auch alkoholfreie Heißgetränken auf Weihnachtsmärkten.
Praxistipp: Kinderpunsch selber kochen
Was ist Kinderpunsch?
Als „Kinderpunsch“ werden viele verschiedene Getränkevarianten angeboten, doch eine rechtlich vorgeschriebene Bezeichnung gibt es nicht. Daher können die Getränke unterschiedlich zusammengesetzt sein. Es gibt aber Gemeinsamkeiten: Sie enthalten keinen Alkohol, weihnachtliche Gewürze sowie zwischen 25 und 100 Prozent Fruchtsaft. Einigen Getränken wird Zucker zugesetzt, einige können Süßungsmittel enthalten. |
Untersuchung alkoholfreier Heißgetränke auf Weihnachtsmärkten
Im Jahr 2022 wurden im Lebensmittel- und Veterinärinstut Braunschweig/Hannover des LAVES 12 Proben Kinderpunsch von Weihnachtsmärkten untersucht. Im Fokus waren folgende Untersuchungsschwerpunkte:
- Mögliche Wertminderung durch Hitzeeinwirkung oder durch ungeeignete Materialien
- Überprüfung der Zusatzstoffverwendung
- Bezeichnung der Getränke am Marktstand
Zehn Proben wiesen keine Kennzeichnungsmängel auf und waren sensorisch unauffällig.
Bei einer Probe fehlte die erforderliche Kenntlichmachung der verwendeten Süßungsmittel von „mit Süßungsmitteln“.
Zudem wies eine Probe geringfügige sensorische Mängel und damit einhergehend einen hohen HMF-Gehalt auf. Wird HMF (Hydroxymethylfurfural) nachgewiesen, ist das ein Hinweis darauf, dass das Produkt zu lange erhitzt worden ist.Untersuchung Alkoholfreier Kinderpunsch in Fertigpackungen
Im Jahr 2020 hat das Institut 59 Proben „alkoholfreien Kinderpunsch in Fertigpackungen“ untersucht - davon 32 Proben auf den Gehalt des Schimmelpilzgiftes Patulin. Dieser war in allen Proben unauffällig.
Bei 15 Proben wurden Auffälligkeiten in der Zusammensetzung und/oder bei der Kennzeichnung festgestellt.
- Zwei Bio-Erzeugnissen war unzulässigerweise Vitamin C zugesetzt.
- Fünf Proben waren wegen irreführender Angaben oder Werbungen auffällig. Zum Beispiel waren die für die Angabe „mit Vitamin C und Calcium“ erforderlichen Gehalte nicht nachweisbar oder zu gering.
- In sieben Proben konnte der Zusatz des Antioxidationsmittels Ascorbinsäure nachgewiesen werden. Dieser Zusatz ist zulässig, allerdings fehlte die gemäß der Lebensmittelinformationsverordnung vorgeschriebene Aufzählung im Zutatenverzeichnis.
- Weitere Kennzeichnungsmängel betrafen zum Beispiel die Nährwertdeklaration und die mengenmäßige Deklaration bestimmter Zutaten (QUID-Regelung). Die QUID-Angabe gibt den Anteil einer Zutat am Gesamtprodukt an. Dabei ist eine präzise Mengenangabe Pflicht.
Praxistipp: Kinderpunsch selber kochen
Wer die Weihnachtsmarktlaune auf das heimische Sofa zaubern will, braucht für eigenen Kinderpunsch weder Fertigpackungen noch viele Zutaten. Einfach einen oder mehrere Fruchtsäfte mit Gewürzen nach Wahl sowie unbehandelten Orangen- oder Zitronenschalen erhitzen und nach Bedarf mit Zucker oder Sirup süßen. Und schon ist der selbstgemachte Kinderpunsch fertig.
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