Welcher Fisch liegt auf meinem Teller?
Fischartendifferenzierung und korrekte Deklarierung
Neben dem Schutz des Verbrauchers vor Irreführung ist die genaue Angabe der Fischart auch aus Gründen der Vermeidung gesundheitlicher Risiken und der Aufrechterhaltung eines nachhaltigen Fischbestandsmanagements von außerordentlich hoher Bedeutung:
- So werden vom Gesetzgeber bestimmte Fische grundsätzlich als nicht verkehrsfähig angesehen, da sie möglicherweise Toxine enthalten. Ein Beispiel sind die toxinhaltigen Kugelfische, bekannt als „Fugu“-Fische.
- Bestimmte Fischarten müssen auch deshalb korrekt gekennzeichnet werden, um ausreichend über mögliche Gesundheitsgefahren zu informieren. So fallen unter die Handelsbezeichnung „Buttermakrelen“ auch Fischarten aus der Familie der Schlangenmakrelen, deren Verzehr zu Verdauungsbeschwerden durch enthaltene Wachsester (unverdauliche langkettige Fettsäuren) führen kann.
- Aktuell wird das Risiko einer Ciguatoxin-Vergiftung nach Verzehr bestimmter Schnapper-Arten und die Relevanz der korrekten Fischartendeklaration diskutiert. So traten in den Jahren 2012 bis 2017 in Deutschland sechs Ciguatera-Ausbrüche nach dem Verzehr von frischen Schnapper-Fischfilets spezifischer Arten des Indischen Ozeans auf.
- Weiterhin ist die Angabe der korrekten Fischart wichtig, um zu vermeiden, dass Arten, die mit einem Fangverbot belegt sind, gehandelt werden.
Frischer Fisch zum Fest - Tipps für den Einkauf
Fisch ist ein hygienisch sensibles und leicht verderbliches Lebensmittel. Daher macht das LAVES regelmäßig den Frische-Check und untersucht Fisch auf seine Frische. Doch woran erkenne ich beim Einkauf, ob der Fisch noch gut ist? Achten Sie auf Aussehen, Geruch und Konsistenz. mehrF(r)isch auf den Grill – ein leichter Genuss
Fisch ist ein vielfältiges und gesundes Nahrungsmittel. Als empfindliches und sehr leicht verderbliches Lebensmittel, empfiehlt sich eine sorgfältige Handhabung. Bereits beim Einkauf lohnt es sich die Ware mit den eigenen Sinnen auf Aussehen, Geruch und Konsistenz zu prüfen. Tipps dazu gibt es hier. mehrParasiten in Fischen – ein Problem?
Insbesondere in wildgefangenen Fischarten können Parasiten mit Bedeutung für den Menschen vorkommen. Daher werden Fisch und Fischfilets im LAVES regelmäßig auf Parasiten untersucht. mehrKabeljau Filet
Bevorzugte Fischarten
Die in Deutschland bevorzugten Fischarten sind Seefische. Sie machten im Jahr 2017 mit nahezu 61 % den größten Anteil des Fischverbrauchs aus. Es folgen Süßwasserfische (28 %) und Krebs- und Weichtiere (12 %). Bei den verarbeiteten Produkten lagen Fischkonserven und Marinaden mit 28 % Marktanteil knapp vor tiefgekühlten Erzeugnissen mit 25 %. Der deutsche Fischmarkt wird hauptsächlich durch Importe gedeckt, die Eigenanlandungen und Eigenproduktion machen etwa 13 % der Versorgung aus.“
(Quelle: Fischwirtschaft: Daten und Fakten 2018. Fischinformationszentrum e.V. (Hrsg.), Hamburg)
EU-Verordnungen regeln die Kennzeichnungsvorgaben bei der Vermarktung von
Fischerzeugnissen im Einzelhandel (VO (EU) 1379/2013, 1380/2013 und 1169/2011). Dazu gehören die deutsche Handelsbezeichnung sowie der wissenschaftliche Name der Fischart. Dieser besteht aus dem Gattungsnamen sowie dem eigentlichen Artennamen (z. B. bei Seezunge Solea solea), denn die deutschen bzw. ausländischen Handelsbezeichnungen für ein und dieselbe Art können sehr unterschiedlich sein. So wird hierzulande die Fischart Gadus morhua als „Kabeljau“ oder auch als „Dorsch“ bezeichnet, im englischen Sprachraum als „cod“ und in Italien als „Merluzzo nordico“. Neben der korrekten Kennzeichnung der Fischart sind Angaben zur Herkunft und zur Produktionsmethode verpflichtend.