Flussfisch-Monitoring zur Ermittlung der Schadstoffbelastung in Fischen aus Niedersachsen
Verzehrempfehlung des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums
Untersucht wurden insbesondere Kontaminanten mit einer hohen Giftigkeit (Toxizität), einer ausgeprägten Langlebigkeit (Persistenz) und einer starken Tendenz, sich in Biomasse anzureichern (Akkumulation). Hierzu zählen:
- perfluorierte Alkysubstanzen (PFAS)
- Dioxine und dioxinähnliche polychlorierte Biphenyle (PCB)
- Pestizide
- Industriechemikalien aus dem Spektrum der chlorierten Kohlenwasserstoffe
- Schwermetalle.
Im Monitoring 2019/2020 wurden insgesamt 164 Brassen, Aale und Zander aus Elbe, Ems, Weser, Aller und Oste untersucht. Die Brasse ist als Vertreter der Weißfische ein beliebter Anglerfisch, der Aal kommt in nahezu allen Flüssen Deutschlands vor. Zander wurden 2019 neu in das Untersuchungsprogramm aufgenommen.
Ergebnisse des Monitorings 2019/2020
In allen untersuchten Fischproben wurde Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) – die Leitsubstanz der perfluorierten Alkylsubstanzen – nachgewiesen. Der Median der PFOS-Konzentrationen im Muskelgewebe der Fische beträgt 7,8 μg/kg.
Für die Bewertung von PFAS-Gehalten in Lebensmitteln gibt es derzeit keine gesetzlich geregelten Höchstgehalte. Durch die Europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) wurden Ende 2018 die tolerierbaren wöchentlichen Aufnahmemengen (Tolerable Weekly Intake – TWI), die als Richtwerte für die Beurteilung von Lebensmitteln herangezogen werden, abgesenkt. Nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen gilt für PFOS ein TWI-Wert von 13 Nanogramm je Kilogramm Körpergewicht (ng/kg) und PFOA von 6 ng/kg Köpergewicht.
Für Dioxine und polychlorierte Biphenyle ist nach wie vor eine hohe Belastung von Aalen und Brassen festzustellen. Dies bestätigt die Ergebnisse aus früheren Untersuchungen. Die neu in das Monitoringprogramm aufgenommenen Zander sind hingegen weniger stark belastet.
Bei Aalen aus der Elbe wurde eine vergleichsweise hohe Belastung mit einigen Chlorpestiziden festgestellt.
Den vollständigen Abschlussbericht können Sie unter folgendem Link herunterladen:
Abschlussbericht des Flussfischmonitorings Niedersachsen, April 2020 (PDF, 240 KB, nicht barrierefrei)
Verzehrempfehlung
Das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz rät Anglerinnen und Anglern vom regelmäßigen Verzehr von Fisch aus Flüssen in Niedersachsen ab. Diese Empfehlung erfolgt vor allem auf Grund der durch die EFSA erfolgten Neubewertung des gesundheitlichen Risikos durch PFAS. Aber auch die Ergebnisse für Dioxine, dioxinähnliche und nicht-dioxinähnliche polychlorierte Biphenyle tragen zu dieser Empfehlung bei.
Die vollständige Verzehrempfehlung finden Sie auf der Internetseite des Ministeriums:
Aktualisierte Verzehrempfehlung für Fische weiterhin gültig
Monitoring 2009/2010
Bereits in den Jahren 2009/2010 wurde ein entsprechendes Monitoring durchgeführt. Die Ergebnisse finden Sie in folgendem Downloadobjekt:
Flussfisch-Monitoring zur Ermittlung der Schadstoffbelastung in Fischen aus Niedersachsen 2010 (PDF, 60 KB, nicht barrierefrei)
Das Niedersächsische Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz rät Anglerinnen und Anglern vom regelmäßigen Verzehr von Fisch aus Flüssen in Niedersachsen ab. Die vollständige Empfehlung finden Sie auf der Internetseite des Ministeriums:
Abschlussbericht des Flussfisch-Monitorings Niedersachsen, April 2020 (nicht barrierefrei)
(PDF, 0,23 MB)
PFOS in Flussfischen aus niedersächsischen Flüssen, Stand April 2020 (nicht barrierfrei)
(PDF, 0,32 MB)
Abschlussbericht PFAS-Untersuchungen von Fischen aus der Ochtum, Stand Dezember 2019 (nicht barrierefrei)
(PDF, 0,98 MB)
Perfluorierte Alkylsubstanzen in Flussfischen, Stand Juli 2019 (nicht barrierefrei)
(PDF, 0,92 MB)
Flussfisch-Monitoring zur Ermittlung der Schadstoffbelastung in Fischen aus Niedersachsen 2010 (nicht barrierefrei)
(PDF, 0,06 MB)