"Feed to go"
Futtermittelüberwachung präsentiert sich am „Tag der offenen Tür“ von der anderen Seite
Felix muss erstmal überlegen. Was genau frisst denn so ein Zwergkaninchen überhaupt?
Schließlich wählt er Luzerneheu, ein paar Bananenchips, Johannisbrot, dazu bunte Maiskroketten und Apfelstückchen, sechs aus 16 möglichen Zutaten. Gesundes und „Leckeres“, natürliches und buntes. Das Luzerneheu riecht gut, findet Felix. Aber das Johannisbrot!? „Ihh!“ Felix zieht die Nase kraus. „Aber genau diesen Geruch finden zum Beispiel Zwergkaninchen sehr attraktiv“, erklärt eine Futtermittelkontrolleurin. Für sie ist die sensorische Kontrolle von Futtermitteln Alltag. Egal ob es lecker riecht oder nicht. Aussehen, Geruch und Haptik geben den ersten Eindruck von der Güte der Waren.
Die einzelnen Zutaten wiegt Felix sorgfältig ab. Er notiert die Gewichte auf dem Mischprotokoll mit der Nummer 32. Genau das hat auch jeder Futtermittelhersteller im Großen tagtäglich zu erledigen. Dokumentieren der Herstellung, alle Rohwaren mit ihren Anteilen in der Mischung notieren, Sicherstellen der Rückverfolgbarkeit.
Danach geht es zum Mischen. Ein kleiner Mischer steht zu Demonstrationszwecken bereit, aber Felix mischt in der Schüssel. Die Homogenität kann man so zum Beispiel gut erkennen. Aber auch hier muss geschrieben werden. Eine Tüte für die Partieprobe wird beschriftet. Die Partieprobe ist eine kleine, repräsentative Teilmenge der gesamten Herstellung. Sie bleibt als Rückstellmuster der Produktionspartie im Betrieb zurück. Sicher ist sicher.
Felix schreibt und mischt und wundert sich, was alles zu beachten ist, bis ein fertiges Futter in die Tüte kommt. Für die Futtermittelkontrolle, ist die Partieprobe z. B. ein wichtiger Bestandteil zur sorgfältigen und rückverfolgbaren Futtermittelherstellung. Wichtig ganz besonders im Krisenfall.
Mit dem fertigen Futtermittel in der Tüte geht es weiter zur Deklarationserstellung, denn was drin ist, muss auch drauf. Auch hier gibt es von der Futtermittelkontrolle für Felix Erläuterungen und Erklärungen zum Thema Zusammensetzung, wichtigen Inhaltsstoffen und Zusatzstoffen.
Doch irgendwann ist die Tüte dann endlich zu!
Felix besitzt ein individuell zusammengestelltes, selbst gemischtes und ordentlich deklariertes Futtermittel.
„He, Felix und für wen ist das jetzt eigentlich?“
„Für meinen Freund Hannes“, sagt Felix. „Hannes hat ein Zwergkaninchen. Und dem erzähl ich erstmal wie viel Arbeit das macht, so ein Futter herzustellen und vor allem, was ich da alles schreiben musste!“
Mit viel Freude haben wir am 09.07.2011 zum Tag der offenen Tür anlässlich des 10-jährigen Bestehens des LAVES, gefeiert im LI Oldenburg, mit zahlreichen Kindern Futtermittel hergestellt, alles dokumentiert und viel erklärt.
Futtermittelkontrolle einmal andersherum. Einfach? Weit gefehlt!
Felix schreibt und mischt und wundert sich, was alles zu beachten ist, bis ein fertiges Futter in die Tüte kommt.