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Spielzeug für die Kleinsten darf nicht abfärben!

Ein Kleinkind steckt einen roten Bauklotz in den Mund. Bildrechte: Antonioguillem - adobe.stock.com

Wer kennt es nicht – wenn kleine Kinder etwas in die Hand nehmen, wandert es kurz danach auch in den Mund… Die Hände sind oft feucht, es wird alles mit allen Sinnen ganz genau erforscht. Und das ist auch gut so! Denn nur so können die Kleinen die Welt entdecken.

Die Händchen sind meist nicht nur durch das Schwitzen, sondern vor allem in der „oralen Phase“ auch durch Speichel feucht. Und hin und wieder sind sie nicht nur feucht, klebrig, dreckig und staubig, sondern auch bunt! Wie kann das sein?

Klar – beim Spielen mit Fingermalfarben oder bunten Stiften wie beispielsweise Wachsmalern, lässt es sich nicht vermeiden. Aber beim Spielen mit Kuscheltieren, Büchern, Bausteinen, Puppen und vielem mehr sollten die Hände nicht farbig werden. Denn wenn das passiert, dann kann die Farbe nicht nur dermal (also über die Haut) aufgenommen werden, sondern genauso auch oral über den Mund, gelöst durch den Speichel. Und da nicht immer alle Farbstoffe völlig bedenkenlos sind, möchten Eltern ihren Kindern derartige Spielsachen natürlich ungern zum Spielen geben. Blöd nur, wenn Mama und Papa gerade das neue liebgewonnene Spielzeug wieder wegnehmen müssen, weil es abfärbt!

Da kommt das Institut für Bedarfsgegenstände Lüneburg ins Spiel! Denn genau das ist ein Grund, weswegen farbige Spielsachen in der Regel immer auf ihre Farbechtheit untersucht werden. Wir stellen uns also die Frage: Färbt zum Beispiel ein Buch ab? Wenn ja: Wie doll? Dafür gibt es einen festen Maßstab, der bei der Einschätzung hilft. Hierbei gilt: Spielzeug für die Kleinsten darf nicht abfärben! Sobald auch nur ein bisschen Farbe übergeht, ist das nicht in Ordnung und das Spielzeug wurde nicht nach dem bestmöglichen technologischen Standard hergestellt.

Aber wie genau wird das denn nun untersucht? Nein - wir haben keine „Prüfkinder“ mit klebrigen Händen bei uns im Institut. Die Prüfung erfolgt unter Laborbedingungen. Wir stellen chemische Lösungen her, die in ihrer Zusammensetzung den Körperflüssigkeiten Speichel und Schweiß nahekommen. Ein Stück Filterpapier wird mit diesen sogenannten „Speichel- und Schweiß-Simulanzien“ getränkt. Dieses wird dann auf das Spielzeug gelegt, befestigt und muss für zwei Stunden bei 37 Grad Celsius „einwirken“. Danach nehmen wir das getränkte Papier wieder ab, lassen es trocknen und prüfen, ob eine Färbung auf dem Papier zu sehen ist. Wenn nicht: alles gut! Wenn doch: geht für uns im Labor die Arbeit weiter… Denn dass die Probe abfärbt, ist schon einmal nicht in Ordnung – aber wir möchten zusätzlich wissen, welche Farbstoffe es sind, die da abfärben. Aber das ist eine andere Geschichte...

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