LAVES nimmt Malkreide unter die Lupe
LAVES untersucht Straßenmal- und Tafelkreiden auf Elemente wie Blei und Chrom
Im Grunde besteht Kreide aus Calciumsulfat, im allgemeinen Sprachgebrauch als „Gips“ bekannt. Das Calciumsulfat wird in Steinbrüchen abgebaut, fein gemahlen und mit Wasser vermischt. Anschließend wird diese Masse in Formen gegossen und getrocknet. Da Calciumsulfat schlicht weiß ist und der Spielwert durch die vielen verschiedenen Farben größer ist, werden den Malkreiden Farbstoffe zugesetzt um die Farbenvielfalt zu erhalten.
Inzwischen gibt es auch viele Do-it-yourself Anleitungen um Malkreide selbst herzustellen. Hierbei wird zum Einfärben Lebensmittelfarbe vorgeschlagen.
Gesundheitliche Risiken durch Elemente aus Spielwaren
In dem zur Herstellung von Kreide verwendeten Material, sind Elemente enthalten. Um zu überprüfen, ob eine Kreide für Kinder unbedenklich ist, werden diese Proben vom Institut für Bedarfsgegenstände in Lüneburg des LAVES regelmäßig überprüft. Zur Überprüfung wird die Elementlässigkeit der Kreide ermittelt und mit den Grenzwerten aus Anhang II Teil II Nr. 13 der Richtlinie 2009/48/EG verglichen.
Kinder kommen beim Spielen mit der Malkreide vor allem über die Haut, Mundschleimhaut oder sogar durch Verschlucken mit den oben genannten Elementen in Kontakt. Zur Untersuchung auf die Elementlässigkeit wird daher ein Extrakt hergestellt, der das Verschlucken des Spielzeugs und ein Verbleiben im Magen für eine bestimmte Zeit simuliert.
Hierfür wird die Kreide in einem Mörser zerrieben und mit einer Lösung versetzt, die Magensäure ähnelt. Nach Filtration der Lösung, wird der Extrakt auf bestimmte Elemente (wie zum Beispiel Blei und Chrom) untersucht und das Ergebnis mit den Grenzwerten verglichen.
- Blei ist ein Schwermetall, welches sich im menschlichen Organismus anreichert. Symptome einer akuten Bleivergiftung können Erbrechen, Darmkoliken und Verstopfungen sein. Bei Kindern kann sich die Aufnahme von Blei auf die Gehirnentwicklung auswirken, was die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) im Jahr 2010 bei ihrer Bewertung feststellte.
- Chrom kommt häufig in Farbpigmenten vor und gelangt zum Beispiel auf diesem Wege in Spielzeuge. Von Chrom existieren verschiedene Formen, von denen das Chrom (VI) reizende Eigenschaften besitzt und Allergien auslösen kann.
Im Jahr 2022 wurden 21 Straßenmal- und Tafelkreiden auf ihre Elementlässigkeit geprüft. Alle untersuchten Kreiden entsprachen hinsichtlich der Untersuchung auf ihre Elementlässigkeit den rechtlichen Anforderungen.
Ebenso entsprachen im Jahr 2020 elf Straßenmal- und Tafelkreiden, die auf ihre Elementlässigkeit geprüft wurden, alle den rechtlichen Vorgaben.
- Westdeutscher Rundfunk Köln (WDR): Maus Sachgeschichten – Video Herstellung von Schulkreide
- Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR): Fragen und Antworten zu Blei in Kinderspielzeug / Gesundheitliche Bewertung von Spielzeug / Blei und Cadmium gehören nicht in Spielzeug (PDF, nicht barrierfrei)
- Verbraucherzentrale (VZ): Das sollten Sie beim Spielzeugkauf beachten
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