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Glück im Keks?

LAVES untersucht Papierstreifen in Glückskeksen auf Mineralölrückstände


Ein süßer Keks, ein weiser Spruch im Inneren – Glückskekse sind weit verbreitet in chinesischen Restaurants und werden gerne nach dem Essen als kleine Nachspeise gereicht. Die gefalteten halbmondförmigen Kekse bestehen oft aus einem sehr zuckrigen Waffelteig, der schnell aushärtet. Papierstreifen mit Zukunftsdeutungen oder lustigen Botschaften werden vor dem Falten und Biegen in die Kekse gelegt. Glückskekse sind auch beliebte Werbemittel und werden gerne bei Geburtstagsfeiern oder zu Silvester und im neuen Jahr als kleine Glücksbringer verteilt.


Die bedruckten Papierstreifen in den Keksen standen 2018 im Fokus der Untersuchungen des Instituts für Bedarfsgegenstände Lüneburg. Als Gegenstände, die mit Lebensmitteln in Berührung kommen, gelten sie als Bedarfsgegenstände mit Lebensmittelkontakt. Die Streifen können aus recyceltem Zeitungspapier oder anderweitig bedrucktem Papier hergestellt worden sein, wodurch Mineralölkomponenten aus den Druckfarben in die Papierstreifen gelangen können. Die Mineralöle können bisher im Recylingprozess nicht ausreichend entfernt werden. Auch die Farbe selbst, womit die Sprüche auf die schmalen Zettel gedruckt werden, kann Mineralöl enthalten.

Es besteht das Risiko, dass möglicherweise in den Papierstreifen enthaltene Mineralölkomponenten auf das Lebensmittel, den Keks, übergehen. Mehr zu den Untersuchungen des LAVES zum Thema Mineralöl in Lebensmitteln finden Sie hier.

Spruchzettel aus Glückskeksen   Bildrechte: © LAVES

Die Glückskeks-Papierstreifen wurden auf Mineralölrückstände gemäß der Methode des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) unter Heranziehung einer Gas-Chromatographie/Hochdruckflüssigkeits-Chromatographie (GC-HPLC)-Kopplung untersucht. Die Analyse mittels FID (Flammenionisationsdetektor) beinhaltet eine Quantifizierung und indirekte Zuordnung von MOSH (gesättigte Kohlenwasserstoffe) und MOAH (aromatische Kohlenwasserstoff) der Fraktionen C16 bis C25 und C26 bis C35 anhand von festgelegten Standards. Die Abkürzung MOSH steht dabei für „mineral oil saturated hydrocarbons" (gesättigte Kohlenwasserstoffe) und MOAH für „mineral oil aromatic hydrocarbons“ (aromatische Kohlenwasserstoffe).

In den untersuchten bedruckten Papierstreifen aus Glückskeksen wurden keine aromatischen Kohlenwasserstoffe nachgewiesen. Bei der Auswertung der Ergebnisse wurde die statistische Messunsicherheit nach Horwitz berücksichtigt.

Die Untersuchungsergebnisse geben keine Hinweise auf eine Verwendung von Mineralölen z. B. als Druckfarbengrundlage bzw. über den Eintrag aus Recylingpapier.


Geöffneter Glückskeks   Bildrechte: © PhotoSG - stock.adobe.com
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