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Zum dritten Mal in Folge: LAVES unterstützt das Kosovo durch Entwicklungskooperation

LAVES-Presseinformation Nr. 003 vom 30. April 2015


Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) hat erneut den Zuschlag von der EU bekommen: Prof. Dr. Eberhard Haunhorst, Präsident des LAVES, ist als Projektleiter bei der weiteren Entwicklung der Lebensmittel- und Veterinärbehörde „Food and Veterinary Agency“ (FVA) Kosovo eingesetzt worden. In einer europaweiten Ausschreibung der Europäischen Kommission hat sich Deutschland um das sogenannte Twinning-Projekt beworben. Das gemeinsame Konzept von LAVES, dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und dem Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) hat überzeugt und den Auftrag erhalten, das mit 700.000 Euro finanzierte und auf zwei Jahre angelegte Projekt durchzuführen. Generell liegt die politische Verantwortung für Twinning-Projekte beim Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), das LAVES trägt in diesem Fall die Projektverantwortung.
Bereits seit 2008 unterstützt das LAVES das Kosovo. In dem ersten zweijährigen Projekt wurde das FVA an die EU-Standards in den Bereichen Lebensmittelsicherheit und Veterinärdienste herangeführt. Dieses Projekt (Fördersumme 2 Mio. Euro) konnte im März 2011 erfolgreich abgeschlossen werden. Das ebenfalls zweijährige Folgeprojekt (Fördersumme 1,5 Mio. Euro) startete im Juni 2011 – hierbei wurde die weitere Anpassung der EU-Standards der kosovarischen Lebensmittel- und Veterinärbehörde durch das LAVES begleitet und ein entsprechendes Kontrollsystem aufgebaut, um die Übernahme und Anwendung des EU-Besitzstandes im Bereich der tierischen und pflanzlichen Gesundheit zu gewährleisten.
Die Europäische Union stellt hohe Ansprüche an den gesundheitlichen Verbraucherschutz. Junge EU-Mitglieder oder Beitrittskandidaten müssen das gemeinschaftliche EU-Recht umsetzen und die dazu notwendigen Verwaltungskapazitäten aufbauen. Durch Entwicklungskooperationen (Twinning-Projekte) werden die neuen Mitgliedstaaten und Kandidaten bei der Implementierung der hohen EU-Standards unterstützt. Beim Twinning kooperiert eine Behörde aus einem Mitgliedsstaat mit einer ihr gleichgestellten Behörde (englisch "twin": Zwilling) in den Beitrittskandidatenländern, den potentiellen Beitrittskandidatenländern des westlichen Balkans oder in den „neuen Nachbarländern der EU“.
Im Rahmen des Twinnings entsenden Bund und Länder Experten, um gemeinsam mit den Fachleuten der Partnerländer Projekte wie den Aufbau einer Behörde oder die Vorbereitung eines Gesetzes durchzuführen. In dem nun folgenden dritten Projekt werden Fachkräfte aus dem LAVES, BfR, BVL und MLR (Ministerium für Ländlichen Raum Baden-Württemberg) das Labor der FVA dabei unterstützen, die Rückstandskontrollen von Lebensmitteln entsprechend den Vorgaben und Richtlinien der EU umzusetzen. Die Testmöglichkeiten des Labors sollen erweitert und das Labor bei der Vorbereitung auf eine internationale Akkreditierung unterstützt werden. „Mit dem Ausbau der analytischen Methoden und der Anpassung der Laborprozesse an europäische Standards stellen wir das Labor der FVA für die Zukunft auf. Das Ziel der internationalen Akkreditierung ist dabei ein wichtiger Meilenstein für Lebensmittelsicherheit und gesundheitlichen Verbraucherschutz in Europa“, erläutert Prof. Dr. Eberhard Haunhorst.
Mit dem Gewinn von insgesamt sechs Ausschreibungen für Twinning-Projekte seit 2006 in Folge ist das LAVES in der Entwicklungskooperation führend in Deutschland. „Dieser Erfolg spiegelt die fachliche Anerkennung wider, die das LAVES als Behörde mit umfassender Zuständigkeit im gesundheitlichen Verbraucherschutz mittlerweile in Europa genießt“, so Haunhorst.
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