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Lebensmittel- und Veterinärinstitut Braunschweig/Hannover: Zentrum für Authentizität

Hintergrund zur Presse-Info „Bundesweit gefragte Veterinärmedizinerin Dr. Brigitte Thoms verabschiedet sich in den Ruhestand“


Die Möglichkeiten der Irreführung und Täuschung im Bereich der Lebensmittel werden immer raffinierter, die Art der Verfälschungen immer intelligenter. Die Anforderungen an die Nachweismethoden werden damit immer höher und es müssen hochspezialisierte Analysemethoden eingesetzt werden. Um dem Lebensmittelbetrug / Food Fraud noch besser entgegen treten zu können, wird am Standort Braunschweig des LAVES Lebensmittel- und Veterinärinstituts Braunschweig/Hannover daher ein Zentrum für Authentizität aufgebaut. Folgende Untersuchungsmethoden werden im Braunschweiger Institut gebündelt:

NGS – Next Generation Sequencing

Die NGS wird genutzt, um eine sehr große Anzahl von Genomfragmenten parallel zu sequenzieren, um die gesamte vorhandene Erbinformation (DNA) entschlüsseln zu können. Mit dieser „Sequenzierung der nächsten Generation“ können Millionen DNA-Fragmente einer Probe gleichzeitig sequenziert werden, weshalb diese Technik auch als Hochdurchsatzsequenzierung bezeichnet wird. In kurzer Zeit werden sehr große Mengen an Daten und Informationen ermittelt. Die Sequenzen können nicht nur für Authentizitätsuntersuchungen bei Lebensmitteln (Ist der Feta wirklich aus Schafmilch oder doch mit Kuhmilch gestreckt?), sondern für verschiedenste Fragestellungen genutzt werden. Beispielweise sind Corona-Sequenzierungen damit ebenso möglich wie die Sequenzierung von Krankheitserregern im Zusammenhang mit der Aufklärung lebensmittelbedingter Krankheitsausbrüche.

Mehr Informationen gibt es auf der LAVES-Internetseite unter Next Generation Sequencing (NGS)

NMR – Nuclear Magnetic Resonance

Bei der NMR-Spektroskopie (Kernmagnetresonanz) wird ein starkes Magnetfeld auf das zu untersuchende Lebensmittel angewandt. Das Messprinzip entspricht dem MRT (Magnetresonanztomographie), bekannt aus der Humanmedizin. Um die Authentizität zu prüfen, wird das Messergebnis der NMR wie ein Fingerabdruck genutzt, der sich je nach klimatischen, botanischen oder technologischen Einflüssen verändert. So sind – neben zielgerichteten Analysen zur quantitativen Bestimmung von Inhaltsstoffen – auch nicht-zielgerichtete Analysen zur Detektion und Identifizierung von verbotenen oder untypischen Substanzen möglich. Beispielsweise können mittels NMR Zuckerzusätze zur Streckung von Honig nachgewiesen werden.

Mehr Informationen gibt es in folgendem Artikel: NMR-Spektrometer analysiert Lebensmittel auf Qualität und Authentizität

IRMS – Isotope Ratio Mass Spectrometry

Atome existieren in verschiedenen stabilen und nicht stabilen Formen, den sogenannten Isotopen. Bei der IRMS oder Stabilisotopenverhältnisanalyse wird die Häufigkeit der verschiedenen Isotopen von Kohlenstoff, Stickstoff, Schwefel, Sauerstoff und Wasserstoff ermittelt. Das Ergebnis ermöglicht – je nach Lebensmittel – beispielsweise Aussagen über die geographische Herkunft, die Art der Herstellung (bio/konventionell) sowie die Echtheit, Reinheit und Freiheit von nicht erwünschten Zusätzen. Bekannt ist die Methode beispielsweise für die Untersuchung der regionalen Herkunft von Spargel.

Mehr Informationen gibt es in folgendem Artikel: Stabilisotopenanalyse

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Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Hiltrud Schrandt

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