Institut für Bedarfsgegenstände Lüneburg feiert: 20 Jahre bundesweit einmalige Spezialisierung und 65jähriges Bestehen
LAVES-Presseinformation Nr. 011 vom 4. Juni 2013
„Verbraucherschutz bekommt in Niedersachsen endlich die Priorität, die er verdient hat“
Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) hat mit seinem Institut für Bedarfsgegenstände Lüneburg (IfB) doppelten Grund zu feiern: das 65jährige Bestehen und die seit 20 Jahren bundesweit einmalige Spezialisierung auf Untersuchung von Bedarfsgegenständen. Mit einem Symposium wird das Jubiläum am Mittwoch, 5. Juni, gefeiert. „Verbraucherschutz bekommt in Niedersachsen endlich die Priorität, die er verdient hat. Gerade im Bereich von Alltagsgegenständen wie Spielzeug und Kosmetik brauchen wir ein Höchstmaß an Sicherheit vor Gefahren, Schadstoffen und Mogelkennzeichnungen“, so der niedersächsische Verbraucherschutzminister Christian Meyer in seiner Eröffnungsrede.
„Das IfB Lüneburg ist bundesweit das einzige Institut, in dem ausschließlich Bedarfsgegenstände und kosmetische Mittel untersucht und beurteilt werden“, erläutert Prof. Dr. Eberhard Haunhorst, Präsident des LAVES. Bedarfsgegenstände sind eine Vielzahl von Produkten aus dem täglichen Bedarf: wie beispielsweise Teller, Tassen, Backpapier, Verpackungen, Textilien, Schmuck und Spielwaren. In diesem breiten Untersuchungsspektrum spielen außerdem kosmetische Mittel (z.B. Zahnpasta, Cremes, Parfüms) und Reinigungs- und Pflegemittel (z.B. Waschpulver oder Putzmittel) eine große Rolle.
Rückblick: Das Staatliche Chemische Untersuchungsamt nahm am 1. November 1948 mit sieben Mitarbeitern am Wienebütteler Weg 1 den Dienst auf. 1957 der Umzug in den Wilschenbrucher Weg. Auch dort reichten die räumlichen Kapazitäten nicht mehr aus. 1977 begann deshalb die Planung eines Neubaus: 1987 die Einweihung des Gebäudes „Am Alten Eisenwerk 2A“ – bis heute hat das Institut dort seinen Sitz. Am 1. Januar 1993 kommt es zur Neuorganisation: Das Staatliche Bedarfsgegenständeuntersuchungsamt Lüneburg (BUA) wird bundesweit das erste Institut, in dem ausschließlich Tabakerzeugnisse, kosmetische Mittel und sonstige Bedarfsgegenstände untersucht werden. Mit Gründung des LAVES am 1. Juli 2001 wurde aus dem BUA das Institut für Bedarfsgegenstände Lüneburg. Dr. Astrid Rohrdanz leitet seit 2006 das Institut mit 46 Mitarbeitern. In den Laboren werden mehr als 17.000 Untersuchungen jährlich durchgeführt.
Im Rahmen der Norddeutschen Kooperation (NoKo) übernimmt das IfB wichtige Schwerpunktuntersuchungen für die Mitgliedsländer Niedersachsen, Hamburg, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg und Bremen: Für alle Länder werden Spielwaren sowie Wasch- und Reinigungsmittel untersucht, für Berlin und Brandenburg zusätzlich Lebensmittelbedarfsgegenstände. Insgesamt umfasst das Volumen im Jahr mehr als 4.000 Untersuchungen. Mit einem Verwaltungsabkommen haben sich die Mitgliedsländer zu einer engen und länderübergreifende Zusammenarbeit verpflichtet. „Diese Kooperation trägt dazu bei, einerseits die Kostensteigerungen durch Bündelung von Untersuchungsschwerpunkten zu begrenzen und andererseits ein breites Spektrum zur Sicherung eines hohen Niveaus des gesundheitlichen Verbraucherschutz zu gewährleisten“, so Haunhorst.
Zu den Aufgaben des Instituts gehören neben der Untersuchung von Proben, Begleitung von Betriebskontrollen als Sachverständige, Mitwirkung bei der Erarbeitung von Risikobewertungen sowie die operative Beratung von Behörden – mehr als 110 Behörden in Niedersachsen und in den NoKo-Ländern nehmen diesen Dienst in Anspruch. „Außerdem wird kontinuierlich an der Weiterentwicklung von Methoden gearbeitet, um weitere Verbesserungen im Untersuchungsspektrum zu schaffen“, so Haunhorst. Das IfB ist zudem ein wichtiger Ausbildungsbetrieb: jährlich werden 40 Lebensmittelchemiker im Bereich der Bedarfsgegenstände ausgebildet und geprüft, acht Ausbildungsplätze für Chemielaboranten stehen zur Verfügung, zehn bis 15 Lebensmittelkontrolleure durchlaufen jährlich einen Ausbildungsabschnitt.
Zum LAVES gehören landesweit sechs Institute: Lebensmittel- und Veterinärinstitut Oldenburg, Lebensmittel- und Veterinärinstitut Braunschweig/Hannover, Institut für Fische und Fischereierzeugnisse Cuxhaven, Institut für Bedarfsgegenstände Lüneburg, Futtermittelinstitut Stade und Institut für Bienenkunde Celle. Hier werden alle amtlichen Proben in Niedersachsen aus der Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände-, Futtermittel- und Veterinärüberwachung untersucht.
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