LAVES untersucht Wildpilze: Belastung weiterhin deutlich unterhalb des Grenzwertes
Presseinformation Nr. 57 vom 13. Oktober 2005
Die Werte der radioaktiven Belastung von Wildpilzen in Niedersachsen liegen weiterhin deutlich unterhalb des bestehenden Grenzwertes. Dies berichtet das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES). Die Pilze, die jährlich von niedersächsischen Forstämtern angefordert werden, gelten als verlässliche Bioindikatoren für Umweltbelastungen.
Im Lebensmittelinstitut Braunschweig des LAVES werden seit 1986 jährlich bis zu 160 Proben von essbaren Wildpilzen auf ihre radioaktive Belastung untersucht. Die Untersuchungen sind Teil des "Sonderprogramms Wildpilze", welches das Niedersächsische Ministerium für den ländlichen Raum, Ernährung, Landwirtschaft, und Verbraucherschutz in Folge der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl eingerichtet hat.
"Damit stagniert seit zehn Jahren der Gehalt an radioaktivem Cäsium-137 bei Wildpilzen aus Niedersachsen, er liegt bei niedrigen Mittelwerten", sagt Wilfried Weiszenburger vom Lebensmittelinstitut Braunschweig.
Während in früheren Messungen und direkt nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl in Maronenröhrlingen noch relativ häufig Werte von teilweise mehr als 600 Becquerel (Bq)/kg (EU-Grenzwert) festgestellt wurden, ist dies seit dem Jahre 2000 eher die Ausnahme. Bei Maronenröhrlingen wurde in den zurückliegenden Jahren eine durchschnittliche Belastung von rund 200 Bq/kg festgestellt.
Die meisten anderen genießbaren Speisepilze in Niedersachsen sind deutlich geringer belastet, z. B.: Steinpilze mit einem mittleren Wert in 2005 von 39 Bq/kg Frischmasse.
"In diesem Jahr wurden bisher bei Wildpilzproben aus Niedersachsen keine Überschreitungen gemessen", erläutert Weiszenburger. Bei den bisher in 2005 stichprobenartig aus dem Handel entnommenen Pilzproben mit osteuropäischem Ursprung wurden ebenfalls keine Überschreitungen festgestellt.
Hier wirkt sich die Anwendung der strengen EU-Vorschriften für Pilzimporte positiv für den Verbraucher aus.