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Veterinärinstitut Oldenburg feiert 70-jähriges Bestehen – mehr als 800.000 Proben im Jahr

Presseinformation Nr. 3 vom 29. Januar 2009


In Zeiten von Geflügelgrippe, Blauzungenkrankheit und anderen Tierseuchen sind die Mitarbeiter des Veterinärinstitutes Oldenburg des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) im Dauereinsatz. Jüngstes Beispiel ist der Ausbruch der niedrig-pathogenen Variante der Geflügelgrippe im Nordwesten Niedersachsens. Seit Dezember 2008 sind bisher 33.400 Proben auf diese Tierseuche untersucht worden. Heute feiert das Institut sein 70-jähriges Bestehen im Ehemaligen Landtag in Oldenburg. Eröffnet wird die Festveranstaltung von Friedrich-Otto Ripke, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung (ML).

"Mit rund 800.000 Proben, die jährlich im Veterinärinstitut Oldenburg des LAVES untersucht werden, gehört es zu den leistungsstärksten Untersuchungseinrichtungen in Niedersachsen", betont der Staatssekretär die besonderen Verdienste des Institutes. Er dankt Dr. Eberhard Haunhorst, Präsident des LAVES, und Prof. Dr. Günter Thalmann, Leiter des Veterinärinstitutes Oldenburg für die geleistete Arbeit und das hervorragende Engagement der Mitarbeiter. "Für Niedersachsen als deutsches Agrarland Nr. 1 mit ausgeprägter Nutztierhaltung ist Ihre Arbeit unerlässlich."

Während der Festveranstaltung erläutern Referenten des LAVES, des Friedrich-Löffler-Institutes und des Zweckverbandes Veterinäramt JadeWeser den rund 140 Besuchern aktuelle Themen im Bereich der Tierkrankheiten und -seuchen sowie Ergebnisse von Hygiene- und Rückstandsuntersuchungen.

Der Bereich der Rückstandsanalytik gehört zu den Spezialbereichen des Institutes und ist 2004 stark ausgebaut worden. Mit modernsten Analysegeräten werden tierische Lebensmittel auf unerwünschte Rückstände wie Hormone, Antibiotika oder andere Arzneimittel geprüft. "Mittlerweile führen wir in diesem Bereich jährlich rund 15.000 Untersuchungen durch", sagt LAVES-Präsident Dr. Haunhorst. Er verweist in seinem Vortrag auf weitere Arbeitsschwerpunkte des Oldenburger Institutes, die niedersachsenweit von großer Bedeutung sind. Dazu gehören umfangreiche Untersuchungen im Rahmen der Bekämpfung von Geflügelgrippe und Blauzungenkrankheit ebenso wie die TSE-Diagnostik: "Die Diagnostik des LAVES bei BSE und Scrapie genießt einen hervorragenden Ruf. Die hohe Anzahl von Proben, die in den beiden LAVES-Veterinärinstituten in Oldenburg und Hannover untersucht werden und die Schnelligkeit der Überprüfung, die für viele Proben buchstäblich über Nacht bewältigt wird, gelten bundesweit als beispielhaft." Seit dem Jahr 2000 sind allein im VI Oldenburg mehr als 1,1 Millionen TSE-Untersuchungen durchgeführt worden.

Haunhorst erinnert auch an die Anfänge des Institutes. 1939 wurde es als Staatliches Veterinäruntersuchungsamt in der Huntestraße 12 in Oldenburg eingerichtet. Eigentlicher Anlass war die Bekämpfung der Rinderbrucellose. Die damit verbundene Massenuntersuchung von Rinderblutproben machte eine zentral gelegene staatliche Untersuchungseinrichtung erforderlich. Ein Leiter und vier Mitarbeiter führten im ersten Jahr rund 14.000 Untersuchungen durch. Seitdem folgte ein kontinuierlicher Ausbau des Standortes und der Untersuchungsbereiche. Anfangs beschränkte sich die Zuständigkeit auf 15 Kreise des Weser-Ems-Gebietes, 1951 waren es bereits 28 Kreise. Aufgabe des Amtes waren die Untersuchungen im Rahmen der gesetzlichen Bekämpfung weiterer anzeigepflichtiger Tierseuchen wie Schweinepest, Milzbrand, Rauschbrand, Geflügelpest und Tollwut.

1959 führten 31 Mitarbeiter 100.000 Untersuchungen für Niedersachsen durch, 1965 waren es bereits 300.000 Untersuchungen und 60 Mitarbeiter. Zu diesem Zeitpunkt war das Staatliche Veterinäruntersuchungsamt in den Philosophenweg 38 gezogen. Mitte der 90-er Jahre wurde das Gebäude erstmals erweitert und rekonstruiert, 2004 und 2007/2008 wurden dringend erforderliche Umbauten durchgeführt, um den Anforderungen gerecht zu werden. Seit Gründung des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) im Jahr 2001 gehört das Institut zum LAVES. Aufgrund der kritischen Raumsituation im VI Oldenburg ist für die Zukunft ein Neubau in Planung.

Mittlerweile umfasst das Veterinärinstitut Oldenburg 131 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Prof. Dr. Thalmann, Leiter des Institutes seit 1994, lobt die hohe Einsatzbereitschaft des Teams: "Im Jahr 2007 haben wir erstmals mehr als eine Million Untersuchungen aus den genannten 800.000 Proben durchgeführt. Die Zahl der Proben hat sich seit 1993 vervierfacht". Grundlage für die enormen Leistungssteigerungen der letzten 15 Jahre seien unter anderem die Laborautomatisierung und die Akkreditierung des Institutes im Jahr 1999 gewesen. Beigetragen haben auch neue methodische Entwicklungen, z. B. auf dem Gebiet der Molekularbiologie.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
29.01.2009
zuletzt aktualisiert am:
11.06.2010

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