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Mehr Schutz für Bienenvölker: Institut für Bienenkunde am bundesweiten Forschungsprojekt beteiligt

Presseinformation Nr. 005 vom 5. März 2008


Das Institut für Bienenkunde Celle des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) startet ein bundesweites Verbundforschungsprojekt. Das Projekt mit dem Titel "Implementierung verbesserter Betriebsweisen in der Imkerpraxis zur allgemeinen Krankheitsprävention als nachhaltiger Schutz vor Bienenvölkerverlusten" wird für drei Jahre von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMVEL) gefördert. Ziel ist es, zwei spezielle Betriebsweisen zur Bienenzucht in der Imkerpraxis zu etablieren. Weitere Projektpartner sind die AG Verhaltensbiologie und Didaktik der Biologie der Ruhr-Universität Bochum und die Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Hohenheim. Das Celler LAVES-Institut übernimmt die Projektkoordination.

Die Verluste von Bienenvölkern bestimmten in den vergangenen Jahren die Imkerpraxis in Deutschland und in benachbarten EU-Ländern. So haben von den 900.000 Bienenvölkern in Deutschland rund 300.000 den Winter 2002/2003 nicht überlebt. Ein Grund dafür ist die Varroose, eine Krankheit, die durch den Parasiten Varroamilbe ausgelöst wird. Mit Hilfe des Forschungsprojektes soll die Imkerpraxis in Deutschland nachhaltig vor hohen Völkerverlusten geschützt werden.

Im Rahmen des dreijährigen Projektes sollen zwei verlässliche Betriebsweisen, das "Celler-Rotationsverfahren" und die "Moderne Hohenheimer Betriebsweise", in der Imkerschaft vermittelt werden, die bislang entweder fehlen oder oftmals nur unzureichend umgesetzt werden. "Wir arbeiten dabei mit Multiplikatoren aus der Freizeit- und Berufsimkerschaft nach dem "Leuchtturm-Prinzip" zusammen. Damit möchten wir die Akzeptanz und Nachahmung durch andere Imker erhöhen" sagt Institutsleiter Dr. Werner von der Ohe. Die Arbeitsgruppe sei unmittelbar in das Projekt integriert. So könne die praktische Umsetzung der Betriebsweisen im direkten Dialog mit den Imkern optimiert werden. Nach Ablauf der Projektdauer soll die Verbreitung der Hilfestellungen selbstständig laufen. "An den bienenwissenschaftlichen Instituten in Celle und Hohenheim führen wir außerdem systematische und wissenschaftlich fundierte Vergleichsuntersuchungen zu den beiden Betriebsweisen durch und loten die Optimierungspotentiale aus", erläutert Projektleiter Dr. Otto Boecking einen weiteren wesentlichen Aspekt des Forschungsvorhabens.

Neben Dr. Otto Boecking vom Institut für Bienenkunde Celle sind Dr. Pia Aumeier von der Ruhr-Universität Bochum und Dr. Gerhard Liebig von der Landesanstalt für Bienenkunde an der Universität Hohenheim für die Umsetzung des Projektes zuständig.

Das Institut für Bienenkunde Celle ist ein Kompetenzzentrum für alle Belange der Bienenhaltung. Es ist eines von insgesamt acht Instituten des LAVES, die sämtliche amtlichen Untersuchungen im Bereich der Lebensmittel-, Bedarfsgegenstände-, Futtermittel- und Veterinärüberwachung in Niedersachsen durchführen. Neben der Diagnostik von Bienenkrankheiten und der Zucht leistungsstarker Königinnen werden im Celler LAVES-Institut Honige aus dem In- und Ausland untersucht. Bundesweit ist es die einzige Berufsschule für die Ausbildung zum Berufsimker.

Presseinformationen Bildrechte: Land Niedersachsen

Artikel-Informationen

erstellt am:
05.03.2008
zuletzt aktualisiert am:
11.06.2010

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