Tipps rund um das Ei – vom „Ei“nkauf bis zur Zuber„ei“tung
Eier sind in der Küche vielseitig verwendbar und sehr beliebt, ob beim Backen, Braten oder Kochen. Und zur Osterzeit gehören die bunt bemalten Eier traditionell auf jeden Ostertisch. Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland verspeisten im Jahr 2022 durchschnittlich 230 Eier pro Kopf. Davon sind etwa 40 Prozent in Lebensmitteln verarbeitet, wie zum Beispiel in Kuchen und Nudeln.
Eier enthalten viele lebenswichtige Stoffe und leisten somit einen wichtigen Beitrag zur gesunden Ernährung. Neben dem Gehalt an vollwertigem Eiweiß bieten Eier auch wertvolle Vitamine (A, D, E, K, B1 und B2) und Mineralstoffe wie Calcium und Eisen. Egal ob braunschalige oder weiße Eier: Qualität, Geschmack, Nährstoffe und Cholesteringehalt sind annähernd identisch.
Beim Umgang mit rohen Eiern ist allerdings Vorsicht geboten. Denn es kann nie ganz ausgeschlossen werden, dass sie Salmonellen enthalten. Deshalb hier ein paar einfache Tipps und Hinweise zu Einkauf und Lagerung, Frische, Zubereitung und zum Färben und Bemalen.
Kennzeichnung
Direkt auf dem Ei aufgestempelt befindet sich der Erzeugercode, der beispielsweise so aussieht: 1-DE-1234501
- Die erste Ziffer gibt die Haltungsform der Hühner an:
0 steht für Biohaltung,
1 für Freilandhaltung,
2 für Bodenhaltung und
3 für Käfighaltung/ausgestaltete Käfige - Die beiden Buchstaben geben das Erzeugerland an (zum Beispiel DE für Deutschland)
- Die folgenden Ziffern stehen für das Bundesland, den Legebetrieb und den Stall
- Auf dem Eierkarton finden sich folgende Angaben:
Name, Anschrift und Kennnummer der Packstelle
Güteklasse A (im Einzelhandel und auf Märkten dürfen nur Eier der Güteklasse A angeboten werden)
Gewichtsklasse: S (klein), M (mittel), L (groß) und XL (sehr groß)
Anzahl
Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD)
Legedatum kann freiwillig angegeben werden
Einkauf und Lagerung
- Eier möglichst frisch kaufen und bis zum Verzehr immer kühl und dunkel lagern, am besten im Kühlschrank (das stumpfe Ende des Eis sollte nach oben zeigen).
- Eier nicht waschen, durch das Waschen wird die unsichtbare Schutzschicht auf der Eierschale entfernt und Keime können ins Ei eindringen: Die Haltbarkeit verringert sich.
- Eier nicht direkt neben Lebensmittel mit starkem Aroma lagern, denn rohe Eier nehmen leicht Fremdgerüche über die Poren der Eierschale auf.
- Das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) für Eier beträgt 28 Tage und ist bei verpackten Eiern auf dem Karton angegeben. Die Vermarktung muss bis zum 21. Tag erfolgen (also spätestens sieben Tage vor Ablauf des MHD).
- Wenn Sie beim Kochen, Backen oder beim Eierausblasen Eiweiß- und/oder Eigelb übrig haben, können Sie dies problemlos bei mindestens -18 Grad Celsius einfrieren.
Frisch auf den Tisch – der Schwimmtest
Um zu testen, wie frisch die Eier sind, legen Sie das rohe Ei in ein mit kaltem Wasser gefülltes Glas. Alte Eier schwimmen an der Oberfläche, frische Eier bleiben flach am Boden liegen. Grund ist die Luftkammer: Je älter das Ei, desto größer die Luftkammer.
Zubereitung
- Vor dem Kochen das Ei am stumpfen Ende anstechen, damit es beim Kochen nicht platzt. Eier in kochendes Wasser geben und vier bis acht Minuten garen.
- Eier nicht abschrecken, mit dem Abschreckwasser können Bakterien durch feinste Schalenrisse in das Innere des Eis gelangen und die Eier verderben leichter. Hartgekochte, nicht abgeschreckte Eier mit heiler Schale sind bis zu vier Wochen lagerfähig.
- Für alle Speisen, die rohe oder nicht ganz durcherhitzte Eier enthalten – zum Beispiel Pudding, Cremes, Tiramisu, selbst hergestellte Mayonnaise – immer frische Eier verwenden (nicht älter als acht bis zehn Tage). Die Speisen möglichst unmittelbar nach der Zubereitung essen (innerhalb von zwei Stunden) oder bis zum Verzehr gekühlt (unter sieben Grad Celsius) nicht länger als einen Tag lagern.
- Eierspeisen (zum Beispiel Rührei, pochierte Eier) sind wegen der Salmonellengefahr ausreichend hoch zu erhitzen.
- Eier, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen ist, nur noch durcherhitzt verzehren.
- Wenn Sie Eier angefasst haben, müssen anschließend auf jeden Fall die Hände gewaschen werden, um eine Verschleppung von Salmonellen auf andere Lebensmittel zu vermeiden.
Ostern: Eier färben und bemalen
- Eine einfache Alternative zu gekauften bunten Eiern ist das Selbstfärben. Am besten lassen sich weiße Eier mit glatter Schale färben. Eierfarben aus dem Supermarkt oder Farben aus der Natur wie zum Beispiel Petersilie, Zwiebelschalen oder rote Beete, bieten dabei eine große Vielfalt an Farben.
- Möchten Sie Eier ausblasen, so sollte dies am besten mit einem Strohhalm erfolgen. Die Eischale gehört wegen der Salmonellengefahr nicht in den Mund! Tipp: Mit einem gekürzten Strohhalm geht es einfacher. Die Eierschalen nach dem Ausblasen gründlich ausspülen und von Eiresten säubern.
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