Pflanzenschutzmittelrückstände in Kartoffeln
Ergebnisse des Jahres 2006
Im Jahr 2006 wurden im Lebensmittelinstitut Oldenburg des LAVES 167 Proben Kartoffeln, davon 11 Proben aus ökologischem Landbau, auf Pflanzenschutzmittelrückstände untersucht. 135 Proben stammten aus Deutschland, davon knapp 70% von niedersächsischen Erzeugern. Die weiteren Proben kamen aus Ägypten, Frankreich, Israel, Spanien, Zypern, Italien, den Niederlanden und Marokko.
Die Ergebnisse der Rückstandsuntersuchungen sind in Abbildung 1 zusammengefasst.
76% der deutschen und 28% der ausländischen Proben Kartoffeln enthielten keine nachweisbaren Pflanzenschutzmittelrückstände. Rückstände von Pestiziden wurden in 43 Proben nachgewiesen und elf weitere Proben enthielten Spuren von Wirkstoffen.
In einer ägyptischen Kartoffel wurde der fungizid wirkende Stoff Metalaxyl über der rechtlich festgesetzten Höchstmenge gefunden, der Gehalt lag jedoch noch innerhalb der Messunsicherheit, so dass die Probe nicht beanstandet wurde.
Nur in vier Proben wurden zwei verschiedene Stoffe bestimmt, ansonsten wurde ein Stoff (40x) bzw. keine Pflanzenschutzmittel (112x) nachgewiesen.
Die Häufigkeit der bestimmten Wirkstoffe ist in Abbildung 2 aufgeführt. Insgesamt wurden sechs verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen. In 33 Proben wurde Chlorpropham gefunden. Chlorpropham soll die Auskeimung der eingelagerten Kartoffeln verhindern. Es darf nur gewerbsmäßig, z.B. in Betrieben mit Lagerhaltung, verwendet werden. Die gewerbliche Anwendung von Chlorpropham muss mit der Angabe "nach der Ernte behandelt" kenntlich gemacht werden. 13 Proben mussten wegen fehlender Kenntlichmachung beanstandet werden. Drei Bio-Proben wurden beanstandet, die Chlorpropham bzw. Propamocarb enthielten. Diese dürfen nach Öko-Erzeugnis-Verordnung nicht in Produkten aus dem ökologischen Landbau enthalten sein.
Fazit:
Kartoffeln sind nur sehr gering mit Pflanzenschutzmitteln belastet.
Kartoffeln